Verständliche Nährwertkennzeichnung
Geht es nach Bund und Ländern, soll es nun zum Jahresende eine einheitliche Kennzeichnung geben (siehe S. 5). Statt klein gedruckt auf der Rückseite von VerÂpackungen soll das Label auf der Vorderseite abgedruckt werden. Ein Vorschlag eines derartigen Front-of-Pack-Nährwertkennzeichnungsmodells hat jetzt das Max-Rubner-InstiÂtut (MRI) im Auftrag vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgestellt. Es ist sechseckig aufgebaut, besteht aus einer Gesamtbewertung mit einer fünfstufigen Sterne-Bewertung, einer farblichen Darstellung zu Angaben der wichtigsten Inhaltsstoffe und basiert auf dem Nutri-Score-Algorithmus. Das klingt kompliziert, soll aber ohne zusätzliche Erläuterung leicht nachvollziehbar sein. Ob dies auch so ist, will das Ministerium im Sommer in einer Verbraucherbefragung herausfinden. Vier bis fünf ausgewählte Kennzeichnungssysteme werden dabei zur Auswahl stehen, darunter das MRI-Modell und das Nutri-Score-Label. Das Ergebnis soll der EU im Herbst zur NotifiÂzierung vorgelegt werden. Bei diesem Ablauf geht zwar wieder viel Zeit ins Land, aber so weit war man bislang noch nie. Wenn dann endlich ein wissenschaftlich fundiertes und vom Verbraucher gewünschtes Label dabei herauskommt, ist das begrüßenswert. Verständliche Signale auf LebensÂmittelverpackungen sind schließlich Einkaufshilfen, die der GeÂsundÂheit zuÂgutekommen.
Stephanie Lehmkühler – LW 22/2019