Vom Biosphärenreservat Rhön bis zum Point Alpha

Landesverbandstag des vlf-Hessen in Hünfeld

Am vergangenen Donnerstag fand der Landesverbandstag des Landesverbands Hessen für landwirtschaftliche Fortbildung (vlf) in Hünfeld statt. Auf der Vertreterversammlung des Verbandes nahmen rund 50 Delegierte sowie regionale Ehrengäste vom Stadtrat der Stadt Hünfeld bis hin zu den Landfrauen teil.

Von links nach rechts: Geschäftsführerin Esther Wernien, Kreisvorsitzender Fulda Winfried Schäfer und Landesvorsitzender Jürgen Dexheimer.

Foto: vlf

Eines hatten alle Grußwortredner an diesem Tag gemein, sie waren voll des Lobes für die regionale Zusammenarbeit der Akteure rund um Fulda. Vom vlf-Fulda, über den Kreisbauernverband, den Landfrauen bis zur Landjugend, alle arbeiteten Hand in Hand und damit überaus gewinnbringend für die hiesige Landwirtschaft. Diese könne von zahlreichen Informationsveranstaltungen, Lehrfahrten und gesellschaftlichen Veranstaltungen profitieren.

Dies zeigte auch der von Geschäftsführerin Esther Wernien vorgetragene Geschäfts- und Kassenbericht des Landesverbandes: Mit rund 200 Veranstaltungen im Jahr 2018 erreichte der vlf-Hessen beziehungsweise seine Kreisvereine über 15 000 Teilnehmer mit seinen Weiterbildungsangeboten rund um die Landwirtschaft. Diese reichen von mehrstündigen Fachvorträgen bis hin zu mehrtägigen fachbezogenen Lehrfahrten ins In- und Ausland.

Gute Vernetzung

Dabei greift der Verband auf eine sehr gute Vernetzung in die hessischen Kreisvereine als auch in die hessische Agrarbranche zurück, wie der Landesvorsitzende Jürgen Dexheimer betont. So vertritt der vlf-Hessen auch die Interessen aller Landwirte in verschiedenen Gremien, wie dem Landesagrarausschuss oder den Gebietsagrarausschüssen.

Geehrt für seine über 26 Jahre währende Mitgliedschaft und vor allem aktive Mitarbeit vom Kreisvorstand bis zum Landesvorstand wurde der Vorsitzende des Kreisvereins Fulda, Winfried Schäfer. Für seine herausragenden Leistungen erhielt er vom Vorsitzenden Dexheimer den Ehrenbrief des Landesverbandes.

Keine Förderprogramme für Biosphärenreservat Rhön

Im Anschluss gewährte Janet Emig vom Verein Natur- und Lebensraum Rhön e.V. einen Einblick in die Besonderheiten der Landwirtschaft im Gebiet des Biosphärenreservates Rhön. Sie machte klar, dass es für die besonderen Ansprüche der Bewirtschaftung im Biosphärenreservat leider keine eigenen Förderprogramme für die Landwirte gebe. Jedoch biete der weithin bekannte Name der Rhön gute Voraussetzungen für die Vermarktung der hochwertigen und regional produzierten Lebensmittel.

Wertschätzung des Friedens und der Freiheit

Am Nachmittag besichtigten die Gäste des Landesverbandstages den Point Alpha sowie das dortige Museum mit einem Führer und Zeitzeugen. Trotz der jahrzehntelang währenden Wiedervereinigung Deutschlands war die Stimmung, die dabei aufkam, nach wie vor beklemmend. Die Geschichten und Bilder, die dort ausgestellt sind oder von den Zeitzeugen gezeichnet werden, mahnen die Wertschätzung des Friedens und der Freiheit. Insbesondere vor einer Europawahl, in deren Wahlkampf auch immer wieder von Grenzen gesprochen wird, war die Besichtigung der alten innerdeutschen Grenzanlagen nachhaltig beeindruckend.

vlf – LW 22/2019