Vorbildlicher Einsatz in der Nutztierhaltung geehrt

Tierschutzpreis des Landes in Wiesbaden verliehen

Der Tierschutzpreis des Landes Hessen wurde kürzlich in Wiesbaden verliehen. Der Preis ehrt das Engagement von Nutztierhaltern im Bezug auf Tierwohl und dessen Vereinbarkeit mit der Praxis. Die Betriebe haben eine Vorbildfunktion für Hessens Tierhalter.

Gemeinsam bei der Preisverleihung (v.l.): Die Preisträger Alexander Kern (Hof am Mühlengrund) sowie Dr. Thomas Lenhart (Streuobstziege), Landwirtschaftsminister Ingmar Jung und Preisträger Marcus Mihm (Pinzgauer Zuchtbetrieb Mihm).

Foto: HMLU

Mit dem Hessischen Tierschutzpreis „Tierwohl in der Landwirtschaft“ werden Betriebe geehrt, die beispielhaft zur Verbesserung des Tierschutzes bei der Haltung ihrer Nutztiere beitragen. Landwirtschaftsminister Ingmar Jung ehrte damit am 25. September drei Landwirte in Wiesbaden. „Ein hohes Maß an Tierwohl, aber auch Praxisnähe, Übertragbarkeit und Vorbildcharakter für andere Betriebe sind Kriterien bei der Auszeichnung“, attestierte Jung den Betrieben bei der Preisverleihung in der Hessischen Staatskanzlei laut Pressemitteilung. „Auch dieses Jahr erreichten uns sehr gute Bewerbungen. Es war nicht einfach, drei davon auszuwählen“, so Jung.

2015 wurde erstmalig der Wettbewerb „Tierschutz in der Landwirtschaft“ ausgeschrieben. Die Ausschreibung erfolgt im zweijährigen Rhythmus. Mit dem Wettbewerb werden in Hessen ansässige und landwirtschaftlich tätige Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter sowie Betriebe mit Nutztierhaltung im Haupt- und Nebenerwerb ausgezeichnet, deren Haltungssysteme, Tätigkeiten oder Managementmaßnahmen nachhaltig, vorbildlich und praxisnah zur Verbesserung des Tierschutzes beitragen und/oder auf andere landwirtschaftliche Betriebe mit Nutztierhaltung übertragbar sind. Auszeichnungswürdig sind technische, bauliche oder sonstige Maßnahmen.

Hühner-, Ziegen- und Rinderhalter ausgezeichnet

Die Preisträger sind in diesem Jahr laut Pressemeldung die folgenden Betriebe:

Hof am Mühlengrund: Im Hof am Mühlengrund in Mossautal bilden Hühner den Betriebsschwerpunkt. Hier werden Eintagsküken im Stall, später im mobilen Stall, aufgezogen. Die Schlachtung und Zerlegung erfolgen im eigenen, EU-zugelassenen Geflügelschlachtmobil direkt im Betrieb. Dem Betriebsinhaber Alexander Kern sind Regionalität und kurze Wege sehr wichtig, verantwortungsvolle und handwerkliche Schlachtung haben hohe Priorität. Neben Hühnern hält der Landwirt auch Schweine und Rinder auf großen Auslaufflächen.

Pinzgauer Zuchtbetrieb Mihm: Der Betrieb von Marcus Mihm aus Tann (Rhön) hält Mutterkühe mit Kälbern sowie Mastrinder. Sie stehen vom frühen Frühjahr bis in den Winter auf weiten Weiden. Dabei werden Ochsen mit weiblichen Tieren zusammengehalten. Zusätzlich zu der Weidehaltung setzt man hier auf einen vollkommen energieautarken Freiluft-Großraum-Offenstall und kurze Wege zur Schlachtung.

Streuobstziege: Die Inhaber Prof. Dr. Katharina und Dr. Thomas Lenhart aus Linden halten in ihrem Betrieb „Streuobstziege“ im Nebenerwerb Ziegen und ihren Nachwuchs. Zudem beheimaten sie Hühner, Enten und Bienenvölker. Zum Erhalt des Ökosystems der Streuobstwiese trägt die ökologisch nachhaltige und grünlandbasierte Fütterung sowie die extensive Beweidung bei. Ressourcenschonender Umgang mit der Natur und regionale Produktion haben hier ebenfalls hohe Priorität.

Tim Treis, Sprecher der Vereinigung für ökologischen Landbau Hessen, gratulierte dem Bio-Betrieb Hof am Mühlengrund zur Auszeichnung in einer Pressemeldung und hob das Hof- und Tierhaltungskonzept hervor. Betriebsleiter Alexander Kern habe eine hofnahe und verantwortungsvolle Schlachtung umgesetzt. Auch den zwei weiteren Preisträgern gratulierte Treis.

LW – LW 40/2024