Wasser im Jahr 2018 entscheidend für den Erfolg

Nährstoffe, Wärme, Licht und Wasser braucht die Pflanze zum Wachstum. Dies gilt auch für alle Gemüsekulturen. Diesen Sommer gab es deutlich zu wenig Niederschläge – rund 45 Prozent weniger im August 2018 verzeichnete der Deutsche Wetterdienst im Durchschnitt. Manche Regionen mussten seit Mai darben.

Es könnten wieder solche Jahre kommen und Wasser muss dann eventuell sparsamer eingesetzt werden als dieses Jahr. Hier erweist sich der Einsatz von Mulchfolien als sinnvoll, die die

Verdunstung herabsetzen, den Einsatz von Herbiziden und Fungiziden vermindern und noch dazu zersetzbar sind. Vieles ist da in der Entwicklung, das sich langsam den Weg in die Gemüsebaubetriebe bahnt, wie die zersetzbaren Mulchfolien, die die Ungräser verhindern, aber die Wärme abgeben können. Ein Problem ist hier noch die Definition von „kompostierbar oder zersetzbar“. Eine neue Norm der EU, die EN 17033, wird bald alle Mulchfolien auf die Kriterien Bioabbau, Ökotoxizität, Film­eigenschaften und Inhaltsstoffe beurteilen, dann wird mehr Klarheit herrschen (siehe Seite 16).

Wer in dieser Saison nicht auf eine Bewässerung zurückgreifen konnte, musste Kulturen aufgeben. Viele Gemüseerzeuger in Südhessen oder in der Vorderpfalz haben hier einen entscheidenden Vorteil: Sie verfügen über Brunnen oder den Beregnungsverband. Das Bewässern wurde zu einem Balance-Akt: Nicht zu viel, um Innenbrand in den Salaten zu vermeiden, nicht zu wenig, um braune Blattränder zu verhindern. Es muss auch der richtige Zeitpunkt sein, um Sonnenbrand und Pilzinfektionen nicht zu fördern (siehe Seite 22).

Es zeigte sich, dass der Handel den Erzeugergroßmarkt Pfalzmarkt als verlässlichen Partner in dieser schwierigen Hitzeperiode wahrgenommen hat, wie aus der Zwischenbilanz des Pfalzmarktes hervorgeht – ein Glücksfall für die Region (siehe Seite 18).

Da fragt sich nur, wie lange das Glück währt? Es wäre gut, wenn die Erzeugerorganisation diese Chance nutzt und nun die ein oder andere Aktion mit dem Handel auf den Weg bringt – denn nur Wasser reicht nicht für den langfristigen Erfolg.

Elke Setzepfand – LW 37/2018