Wechselnde Wetterlagen stellten Anbauer vor Probleme

Landessortenversuch Öko-Kartoffel 2023

Dieses Anbaujahr war von einem verregneten Frühjahr, gefolgt von einem trocken-heißen Frühsommer und einem wiederum feuchten Sommer geprägt. Dies hat sich sehr stark auf den Ertrag und die Qualität ausgewirkt. Die Ergebnisse des Öko-Landessortenversuchs stellt Reinhard Schmidt, Beratung Ökologischer Landbau im Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, vor.

Im Anbaujahr 2023 wurden nur sehr wenige Knollen pro Staude angesetzt.

Foto: Schmidt

Das Frühjahr hat wegen anhaltender Niederschläge nur wenig Feldarbeitstage zugelassen. Auf den mittleren, lehmigen Anbaustandorten war an eine Saatbettvorbereitung, ohne Strukturschäden zu verursachen, lange nicht zu denken. Viele Kartoffelschläge konnten daher erst Ende April oder Anfang Mai bestellt werden. Bei den frühen Pflanzterminen war der Boden meist nur oberflächlich abgetrocknet, so dass durch die Bearbeitung zum Teil Kluten verursacht wurden.

Geringe Knollenzahl durch Trockenheit im Frühsommer

Ab der zweiten Maidekade hat sich die Wetterlage komplett geändert. Vom 12. Mai bis zum 19. Juni sind zum Beispiel an der Wetterstation Frankenhausen nur 6,6 l/m² Niederschlag gemessen worden. Die Temperaturen sind im Juni auf rekordverdächtige Werte gestiegen. Zunächst konnten die Kartoffeln von diesen Bedingungen profitieren. Der Auflauf war in der Regel sehr zügig. Ab Mitte Juni haben die meisten Sorten mit der Knollenbildung begonnen.

Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt die Flächen im Wurzelbereich der Kartoffeln schon stark abgetrocknet. Die Sorten reagieren bei Wassermangel in dieser Phase meist mit einem reduzierten Knollenansatz. So auch die Sorten im Sortenversuch. Der durchschnittliche Knollenansatz zur Ernte lag bei den frühen Sorten bei 10,2 Knollen/Staude und bei den mittelfrühen Sorten bei 8,4 Knollen/Staude.

 – LW 48/2023