Wettscheren in Fürstenberg

Großer Jungzüchterwettbewerb „Zwischen den Jahren“

Auf die Plätze, fertig, los – Ute Ermentraudt vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen gab das Startsignal zum Scherwettbewerb der Jungzüchterclubs aus Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf. 22 Scherma­schi­nen wurden angeschaltet und zwei Sekunden später ging das Licht im Stall des Weidenhofes Buckert aus und die Geräte verstummten – Stromausfall; aber kurz darauf konnte der Wettbewerb der Jungzüchter starten.

Volle Konzentration: Auch mit rot lackierten Nägeln nimmt es Margarethe Fieseler mit der Schur ganz genau, ihre Leistung wurde mit dem zweiten Platz belohnt.

Foto: Heike Saure

Elf Teams hatten sich gebildet, darunter vier Newcomer-Teams, hatten eine Stunde und vierzig Minuten Zeit, jeweils eine Kuh zu scheren. Insbesondere für Schauen oder zum Verkauf wird die Schermaschine angestellt, um die optischen Vorzüge der Tiere herauszuarbeiten.

Wichtiges Ereignis in der Region

Gerhard Buckert hatte aus seinem Boxenlaufstall die ruhigsten Kühe von 95 ausgesucht. Die Rin­der hatten vor kurzem gekalbt und waren ungefähr gleichen Alters. Dieses gilt allerdings nicht für die Teilnehmer des seit 30 Jahren ausgetragenen Wettbewerbs. Die jüngste Schererin war gerade acht Jahre und kam kaum an die Rückenlinie der Kühe heran, wohingegen mancher Scherer bis zum 25. Lebensjahr natürlich deutliche Größenvorteile hat.

Umgang mit Rindern beherrschen

Allen gemeinsam ist, dass sie nicht zimperlich im Umgang mit den schwarz-weißen Models sind. Trotz rot lackierter Findernägel scheuen sich die Schererinnen nicht, Hand an die dreckige Hinterseite der Tiere zu legen um mit Bürste, Schwamm und Striegel Verschmutzungen abzuwaschen. Das Engagement und die Freude im Umgang mit Rindern stehe im Vordergrund, aber natürlich haben alle Teams ein Ziel – ihr Tier so perfekt wie möglich zu scheren. An Euter und Ohren ist die Aufgabe besonders schwierig, während am Körper eher großflächig gearbeitet wird. Aber auch hier achtete Wertungsrichter Eike Spangenberg auf Details, so soll beim Sche­ren beispielsweise kein Streifenmuster entstehen.

Marc Seibel aus Halgehausen, der gemeinsam mit David Kreinberg auf dem ersten Platz kam.

Foto: Heike Saure

Bei den Newcomern, die oft schon mit der Zeitvorgabe zu kämpfen haben, noch nicht so wichtig, aber bei den erfahre­nen Scherern ein Kriterium, ist die sogenannte „Topline“, die Rückenlinie, die mit Bürste und Föhn gestylt wird. Ein Augenmerk liegt außerdem auf der Teamfähigkeit der Kandidaten.

Newcomer beteiligen sich

Den besten Eindruck bei Preisrichter Eike Spangenberg hinterließen die Schwestern Anne und Louisa Schäfer aus Battenberg-Laisa in der Kategorie der Newcomer. Gefolgt wurden sie von Rolf Seibel aus Birkenbringhausen und Manuel Michel aus Gemünden. Kevin Rosenstengel, Auszubildender des Weidenhofes und Till Buckert nutzten ihren Heimvorteil zum dritten Platz.

Ergebnisse im Einzelnen

Auch Zweierteams machten sich daran, die Kühe herzurichten.

Foto: Heike Saure

Bei den erfahrenen Teams machten David Kreinberg aus Sehlen und Marc Seibel aus Halgehausen das Rennen vor Anna-Lisa Cramer aus Geismar und Margarethe Fieseler aus Rattlar. Stefan Hochgrebe aus Haubern und Marcel Löwer aus Herbelhausen sicherten sich den dritten Platz.


Saure – LW 2/2013