Jungzüchter-Bundestreffen

Hessen bot große Kulisse zum deutschen Tag der Züchterjugend

Für den Nachwuchs aus den hessischen Zuchtbetrieben und auch für viele Landwirte, Rinderexperten und weitere Interessierte, ist von großer Bedeutung, wenn in der Hessenhalle der Wettbewerb in den einzelnen Alters­klassen beim Vorführen von Kälbern und Jungrindern abläuft. Besonders aufgewertet wurde der hessische Jungzüchtertag dieses Jahr durch das zeitgleich stattfindende zehnte Bundestreffen der Jungzüchter, das ebenso mit mehreren Vorführ- und Typwettbewerben im Wettbewerb besetzt war.

Ein sehr wichtiger Leistungsvergleich dabei ist der Gruppenwettbewerb. Und ebenso der Landesentscheid in der Tierbeurteilung, der seit einiger Zeit auch als Wettbewerb zwischen den Rassen ausgerichtet wird.

Zunächst waren die Newcomer an der Reihe, die erstmals beim Jungzüchtertag mit ihren Rindern teilnahmen. Mit Timm Staggen, Schipphorst, hatten die hessischen Jungzüchter einen erfahrenen Preisrichter, der seine Entscheidungen auch gut begründete. Die fünf 1a-Plätze gingen hier an Marc Schlömer, Berndorf, Jonathan-Christian Fieseler, Schiffelbach, Alicia Groß, Kaufungen, Stefan Jedwabny, Helmscheid, und Nils Schwalenstöcker, Waldeck, die dann ergänzt um die 1b-Platzierten in der Schlussrunde um die Siegerschleifen wetteiferten. Mit seiner gleichmäßigen, gekonnten Präsentation der Maximus-Tochter Sara aus dem Betrieb von Bruno Wolff, Korbach, erreichte Nils Schwalenstöcker den Siegertitel, Marc Schlömer freute sich über den Reservesieg bei seiner erstmaligen Teilnahme im Vorführwettbewerb.

„Bestes Typtier“ ist die Hvezda-Tochter BT Bryell aus dem Zuchtbetrieb Hauck.

Foto: Jost Grünhaupt

Justine Götte aus Twistetal im Waldecker Land errang auf Bundesebene 1b.

Foto: Jost Grünhaupt

Bei den Newcomern gewann Nils Schwalenstöcker, Waldeck, mit einer Maximus-Tochter aus dem Betrieb Bruno Wolff aus Korbach.

Foto: Jost Grünhaupt

Mit einem beachtlichen Maß an Professionalität erschienen dann die Vorführerinnen und Vorführer der jüngeren Altersklasse aufgeteilt in vier Klassen zur Prämierung. Das richtige Vorführtempo, das korrekte Aufstellen und die gleichzeitige Beachtung des Preisrichters gelangen hier den 1a-platzierten Sahra Fackiner, Dainrode, Laura Ochse, Dörnholzhausen, Björn Ochse, Dörnholzhausen, und Anna-Lisa Cramer, Geismar, am besten, so dass sie, ergänzt um die 1b-Platzierten der einzelnen Klassen, zur Siegerauswahl antreten durften. Auch hier gelang Björn Ochse eine absolute Top-Vorstellung mit seiner Färse Winni von AltaEsquire. Johannes Schäfer, Rattlar, der die Manifold-Tochter Lucia ebenfalls in Top-Verfassung im Ring vorstellte, wurde von Timm Staggen zum Reservesieger ernannt.

Stark besetzte Wettbewerbe waren auch bei den Vorführern ab 16 Jahre zu erwarten, hier trafen erfolgreiche Teilnehmer der zurückliegenden Jahre, aber auch vielversprechende neue Namen aufeinander. Mit einer souveränen Vorstellung sicherte sich Steffen Henckel, Adorf, den ersten Klassensieg vor Christina Finke-Wagener aus Herbsen. Auch der zweite Klassensieg ging an die auch im Bundeswettbewerb startende Justine Götte, Elleringhausen, die die Atwood-Tochter Jolie in allen Bereichen tadellos vorstellte, allerdings in Stefan Hochgrebe aus Haubern einen sehr starken Konkurrenten hatte. Auch der dritte 1a-Platz ging an eine routinierte Teilnehmerin: Ann-Kathrin Wolff aus Korbach konnte sich mit der Mr.Burns-Tochter Kabana durchsetzen, der 1b-Platz wurde von Michael Beyer, Gerstenberg, mit einer Gerard-Tochter erzielt. Auch bei der Siegerauswahl zeigte sich erneut die Professionalität mit der Justine Götte, Elleringhausen, die bestens vorbereitete Atwood-Tochter Jolie der ZG Junge/Mütze/Spangenberg vorführte. Stefan Hochgrebe, Haubern, konnte sich mit seiner Pagewire-Tochter Badita aus dem Zuchtbetrieb Schweinsberger/Dersch gegen die anderen Teilnehmer durchsetzen, denn ihm gelang auch in dieser Runde die Vorstellung, der Reservesiegertitel wurde ihm dafür zugesprochen.

Auch auf zwei Altersklassen verteilt fanden die Vorführwettbewerbe bei den Rassen Fleckvieh und bei den Fleischrindern statt. Der erste Gruppensieg beim Fleckvieh ging an Veronika Lang, Stockhausen, die hier die ausgeglichenste Vorführleistung in enger Konkurrenz mit ihrem Bruder Peter ablieferte.

Die beste Vorstellung bei den Fleisch­rindern gelang Michael Wicke aus Felsberg mit seiner Rigo-Tochter.

Foto: Jost Grünhaupt

Dorothée von Peter und Veronika Lang aus Stockhausen wurde Sieger im Gruppenwettbewerb, Veronika gewann auch den Einzelwettbewerb.

Foto: Jost Grünhaupt

Sowohl in ihrer Klasse als auch in der Endrunde vorn: bei den jüngeren Vorführern gewann Björn Ochse aus Dörnholzhausen (l.), vor Johannes Schäfer aus Rattlar.

Foto: Jost Grünhaupt

Den zweiten Klassensieg erhielt Daniel Jäger aus Mörlenbach mit seiner Didimus-Tochter Powergirl. Bei der Auswahl der Sieger wurde Veronika Lang mit ihrer Molling-Tochter Vroni zur Siegerin erklärt. Reservesieger wurde ihr Bruder Peter, auch er hatte mit Lee eine Molling-Tochter am Halfter.

Mit sehr viel Motivation waren auch die Kinder beim Vorführwettbewerb für Kälber dabei. Die Organisatoren reagierten kurzfristig und ermöglichten allen Kindern die Teilnahme am Wettbewerb und jeder konnte den beiden Richtern Sonja Hartwig aus Böhne und Andre Peter aus Münch-Leusel zeigen, wie gut ihnen das Vorstellen ge­lang. In der Gruppe der siebenjährigen Kinder errangen Elias Vetter und Simon Vogel aus Dorfborn die Pokale für den Sieg und Reservesieg. Milena Hauck aus Wetterburg wurde als Drittplatzierte herausgestellt. Die Top-Plätze bei den achtjährigen Kindern erhielten Jannis Michel aus Haubern, Emily Meier aus Wetterburg und Lilly Burkhard aus Dudenrod und in der nächsten Gruppe standen Christin Wagener aus Landau, Laura Schlömer aus Berndorf und Klara von Dalwig aus Hoof an der Spitze.

Foto: Jost Grünhaupt

Sehr erfreulich war auch der Nachwuchs aus dem Bereich der Fleischrinderzüchter, gerade vor dem Hintergrund der bundesweiten Präsenz anlässlich des Bundesjungzüchtertreffens. Mit Johannes Bock aus Buchenau war ein routinierter Preisrichter im Ring. Den ersten 1a-Preis bekam Michael Wicke aus Felsberg zugesprochen, da er mit der Rigo-Tochter Rosana die gleichmäßigste und ruhigste Vorstellung ablieferte. In der Gruppe der etwas älteren Vorführer, die mit den Rassen Angus, Charolais und Galloway besetzt waren, stand zum Schluss Markus Sippel aus Helmscheid vorn, so dass diese beiden Jungzüchter gemeinsam mit den 1b-platzierten Teilnehmern den Siegertitel untereinander ausmachten. Vor dem Hintergrund, dass die Fleischrinderfärsen mit viel weniger Betreuung auf der Weide groß werden, wurden top Vorführ­leistungen gezeigt, Michael Wicke erhielt mit der Färse Rosana den Siegertitel, den Reservesiegerplatz bekam Markus Sippel.

Höhepunkt: Gruppenwettbewerb

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung zählt jedes Jahr der Gruppenwettbewerb, bei dem rasseübergreifend das optimale Vorstellen und Herausbringen von möglichst einheitlichen Jungrindertrios bewertet wird. Auch die Kostüme der Teams begeistern. Auch dieser Wettbewerb wurde von Christine Kuppler rangiert. Den ersten Klassensieg bekamen die Küloser Schmankerl (Theresa Schäfer, Christoph Schäfer, Daniel Link).

Die Angus Gipfelstürmer aus Hessen (Steffen Harbecke, Tamara Behle, Dominik Emde) konnten sich als 1b-Platzierte ebenfalls für die Endrunde qualifizieren. Aus dem zweiten Quartett wurden die Fleckvieh King of Rock´n Roll-Gruppe (Peter, Veronika, Dorothée Lang) als Klassensieg herausgestell. Ihre stärkste Konkurrenz wurde unter dem Titel „Das bisschen Haushalt“ mit Anna-Lisa Cramer, Sarah Fackiner und Margarethe Fieseler vorgestellt.

Bei der Siegerauswahl wurden die Karten noch einmal neu gemischt, die souveräne Präsentation und die Einheitlichkeit der Rinder der Fleckviehgruppe aus dem Zuchtbetrieb Lang war eine zusätzliche Aufwertung, so dass der Spitzenplatz an die Geschwister Peter, Veronika und Dorothée Lang nach Stockhausen ging. Die 1b-platzierte Gruppe aus der Qualifikationsrunde mit Anna-Lisa Cramer, Sarah Fackiner und Margarethe Fieseler wurde zum Reservesieger ernannt.

Der auch dieses Jahr wieder sehr gut besetzte Typwettbewerb für Teilnehmer aus Hessen und Thüringen wurde von Marco Radke, Eppendorf, gerichtet. Aus neun Top-Tieren wählte er die von Wilfried und Eckhard Hauck aus Schiffelbach ausgestellte Hvezda-Tochter BT Bryell zu seiner Favoritin, dieses Rind bestach absoluter Korrektheit. Zur Reservesiegerin wurde die vom Zuchtbetrieb Wiesenfeld vorgestellte Gerard-Tochter Zandra ernannt, ein ebenfalls in allen Merkmalen erstklassiges Rind.

Ein weiterer Bericht über das diesjährige Bundesjungzüchtertreffen in Hessen folgt im nächsten LW Hessenbauer, Ausgabe 49.

Grünhaupt, LLH Kassel – LW 48/2012