Würmer kosten Leistung

Der Spulwurm ist der wichtigste Parasit in der strohlosen Mastschweinehaltung. Er führt zu niedrigeren Tageszunahmen, einer schlechteren Futterverwertung und teils zu Lungenentzündungen.
Die Schweine nehmen infektiöse Eier auf, aus denen die Larven schlüpfen. Diese Larven gelangen durch die Pfortader in die Leber, in der sie mehrere Tage wandern. Abwehrvorgänge in der Leber führen zu Veränderungen des Bindegewebes, den sogenannten milk spots. Diese milk spots führen häufig zu verworfenen Lebern und damit zu Abzügen bei der Schlachtabrechnung am Schlachthof.
Um das Problem mit den Spulwürmern in den Griff zu bekommen, müssen die Schweine im Rein-Raus-Verfahren gemästet, die Ställe vor Neubelegung gründlich gereinigt und mit einem Desinfektionsmittel desinfiziert werden, das gegen die Eier des Spulwurms wirksam ist.
Mastschweine sollten direkt nach der Einstallung in Form einer Langzeitentwurmung über zehn Tage behandelt werden. Damit sollen alle noch in der Entwicklung befindlichen Stadien erreicht werden. Die Entwurmung kann auch vom Ferkelaufzüchter während der letzten zehn Tage in der Ferkelaufzucht übernommen werden.
Bei der Einmalentwurmung werden die in der Entwicklung befindlichen Larven nicht erfasst, so dass diese, nach Heranreifung innerhalb der nächsten Tage, wieder mit der Eiausscheidung beginnen. Nach etwa vier Wochen kommt es zu einem erneut starken Anstieg der Eiausscheidung.
Es müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, wenn mehr als 5 Prozent der Lebern von Schlachttieren von milk spots betroffen sind. Beispielsweise sollte zusätzlich vier bis fünf Wochen nach Ende der ersten Entwurmung eine zweite Entwurmung durchgeführt werden.  
Ann-Christin Stelz, Hessischer Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e. V. (HVL)