Zeit der Großveranstaltungen

In den kommenden Tagen finden die traditionellen landwirtschaftlichen Großveranstaltungen statt, die mehr oder weniger in die Öffentlichkeit hineinstrahlen. Die prominenteste Veranstaltung, die auch das agrarpolitische Jahr einläutet, ist die Grüne Woche in Berlin. Sie ist zwar in erster Linie eine Verbrauchermesse, aber eben auch Ort des Meinungs- und Informationsaustausches. Der normale Besucher kann auf dem Erlebnisbauernhof oder in der Halle des Bundeslandwirtschaftsministeriums moderne Landwirtschaft kennenlernen. Mit dem Global Forum for Food und Agriculture ist die Grüne Woche darüber hinaus Gastgeberin der weltweit bedeutendsten Konferenz dieser Art, im vergangenen Jahr kamen allein 70 Landwirtschaftsminister. Der Ertrag solcher Konferenzen ist schwer abzuschätzen, doch schon die Größe macht der Öffentlichkeit den hohen Stellenwert der Agrarbranche deutlich. Die Gelegenheit, die Herausforderungen der Landwirtschaft einem größeren Publikum zu erläutern, wird auch Ministerin Julia Klöckner nutzen. Dass sie imstande und Willens ist, dies im Sinne der Bäuerinnen und Bauern zu tun, hat sie in den vergangenen zehn Monaten ihrer Amtszeit bewiesen.

Auch auf regionaler Ebene werden Meinungsaustausch und Fachinformationen geboten. Auf der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen wird die alte und neue hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz angesichts des Wahlergebnisses der Grünen mit noch mehr Selbstbewusstsein auftreten. Bei ihrem Auftritt geht es auch um Signale, wie sich künftig das Verhältnis zum Berufsstand, das in den letzten Monaten angespannt war, entwickeln könnte.

Ein wichtiges Forum für Winzer sind die Pfälzer Weinbautage in Neustadt. Die Agrartage in Nieder-Olm haben als Messe für Bauern und Winzer ihre überregionale Bedeutung in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. Es folgt die Landwirtschaftliche Woche Südhessen, die ebenso viele Fachinformationen und Agrarpolitik bietet.

Deutlich wird bei allen, dass es die Branche trotz schrumpfender Unternehmerzahl schafft, gute Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Sie alle haben ein zahlreiches Publikum und große öffentliche Aufmerksamkeit verdient.

Cornelius Mohr – LW 2/2019