Auch 2012 Spitzenernte bei Zuckerrüben
13. Wetterauer Zuckerrübentag in Florstadt
Die Zuckerrübenernte 2012 hat durch den guten Witterungsverlauf für die Wetterauer Zuckerrübenanbauer neue Höchsterträge gebracht. Das erläuterten Fachleute vom Verband und von der Südzucker AG am Donnerstag der vergangenen Woche beim 13. Wetterauer Rübentag in Nieder-Florstadt.
Beste Ernte in der WetÂterau
Durchschnittlich konnten 12,9 t Zucker je ha Anbaufläche (Vorjahr 12,4) aus den Wetterauer Rüben, die in den ZuckerfabriÂken Offstein in der Pfalz und Wabern in Nordhessen verarbeitet werden, gewonnen werden. Dieser sehr gute Ertrag resultiert aus einer hohen Rübenmenge von 78,6 t/ha verbunden mit einem sehr guten Zuckergehalt von 18,3 Prozent und einer hohen Zuckerausbeute. Nach der Rekordernte im Vorjahr ist die Ernte 2012 jetzt die beste Zuckerernte in der Geschichte des Wetterauer Rübenanbaus. Dieser ist nach Errichtung der ehemaligen Zuckerfabrik Friedberg im Jahr 1882 mittlerweile 130 Jahre fester Bestandteil der Ackerkulturen in der Wetterau. Heute bringt die Rübe im Vergleich zu damaligen Zeiten dank Züchtungsfortschritt, gezieltem Pflanzenschutz und reduzierter Düngung ein nachhaltig hohes Ertragsniveau ohne hohen HandÂÂarbeitsaufwand.
Markt ist ausreichend versorgt
Mit der aus den Wetterauer Rüben erzeugten Zuckermenge können immerhin rund 30 Prozent der hessischen Einwohner auf kurzem Weg mit Zucker aus der Region versorgt werden. Zucker war zudem, wie teilweise in den Medien behauptet wurde, nie knapp. Der Markt ist dank der EU-Zuckermarktregelung ausreichend versorgt. 85 Prozent des Zuckerbedarfs der EU kommen aus heimischer Erzeugung, der restliche Bedarf wird aufgrund internationaler Handelsabkommen vornehmlich aus Entwicklungsländern importiert. „Insgesamt war 2012 das zweite ideale Rübenjahr in Folge mit einer langen Vegetationszeit, ausreichend Wärme und Regen zur richtigen Zeit und einem langen „Altweibersommer“ für eine optimale Zuckereinlagerung“, so Vorsitzender Herwig Marloff.
Gute Lage am EU-Binnenmarkt
Aufgrund der guten Vermarktungssituation für Zucker im EU-Binnenmarkt erhalten die Rübenanbauer als gerechten Anteil an den Zuckerverkaufserlösen der Südzucker AG einen Bonus von rund 67 Prozent auf den Zuckerrübengrundpreis. Zudem konnte bei den Grundpreisen für Ethanol- und Industrierüben im Jahr 2012 das hohe Vorjahrespreisniveau gehalten werden. Da die Absatzmöglichkeiten für Industriezucker begrenzt sind, wird aber für einen bestimmten Anteil gelieferter Industrierüben ein Preisabschlag erforderlich. Die Vergütung des Rübenmarks (Schnitzel) war durch höhere Erlöse auf dem Futtermittelmarkt etwas besser als im Vorjahr. Verbandsvorsitzender Herwig Marloff zeigte sich erfreut über die aktuell gute Erlössituation für die Zuckerrübenanbauer und sagte „nach den massiven Einbußen durch die Reform der europäischen Zuckerpolitik in den Jahren 2006 bis 2010 profitieren Landwirte und Zuckererzeuger nun von guÂten Markterlösen, bei allerdings auch hervorÂragenden Ernteergebnissen.“Perspektiven für den Anbau 2013
Für die Anbauplanung 2013 empfiehlt der Verband WetterÂauer Zuckerrübenanbauer den Landwirten, eine sichere Erfüllung der vertragsgebundenen RüÂben auf Grundlage von fünfjährigen Durchschnittserträgen anzustreben. Wegen der begrenÂzten VermarktungsmöglichkeiÂten für Industriezucker wurde für 2013 die Abnahmezusage auf 5 Prozent Industrierübenanteil reduziert. Daher sollte die Anbaufläche angepasst werden. Eine gute Hilfestellung bei der Anbauplanung bietet den Landwirten das Internet-Anbauerportal der Südzucker AG, da dort die jeweiligen betriebsindividuellen Daten der Anbauer bereits hinterlegt sind.
Die Rübenabfuhr liege in der Verantwortung des Landwirts, informierte Manfred Müller vom regionalen Verkehrsdienst Wetterau der Polizei. Verschmutzte Straßen müssten nach dem Laden unverzüglich gesäubert werden. Er appellierte an die Zuhörer, dies zu beachten. Zuständig seien diejenigen Landwirte, denen die Rüben gehörten. Die Fahrer der LKW sollten darauf achten, die Ruhezeiten einzuhalten.