Fast 3,2 Millionen Euro für Insektenschutz im Ackerbau

Projekt sucht praxisnahe insektenfreundliche Anbaumethoden

Mit rund 3,15 Mio Euro aus Mitteln des Bundesumweltministeriums unterstützt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) das neue Projekt zur Förderung von Insekten im Ackerbau (FINKA), das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt angesiedelt ist. Wie das BfN und das Umweltressort am vergangenen Mittwoch dazu mitteilten, erproben dabei 30 Betriebspartnerschaften zwischen konventionell und ökologisch wirtschaftenden Ackerbauern in verschiedenen Boden-Klima-Räumen Niedersachsens neue, insektenfreundlichere Bewirtschaftungsmethoden.

Im Rahmen des Projektes sollen alternative Anbaumethoden erarbeitet, erprobt und ausgewertet werden.

Foto: agrar-press

Die konventionellen Betriebe verzichteten für fünf Vegetationsperioden auf jeweils einer Fläche auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Insektiziden und Herbiziden. Gemeinsam mit landwirtschaftlichen Beratern sowie den ökologisch wirtschaftenden Partnerbetrieben würden alternative Anbaumethoden erarbeitet, erprobt und ausgewertet.

Artenvielfalt und Biomasse werden dokumentiert

Darüber hinaus fänden auf den Maßnahmenflächen sowie auf jeweils einer konventionellen und einer ökologisch bewirtschafteten Vergleichsfläche wissenschaftliche Erhebungen zur Ackerbegleitflora und Insektenfauna statt.

Ziel dieser Erhebungen sei es, die jeweilige Vielfalt der Flächen anhand ökologischer Messgrößen wie Artenvielfalt und Biomasse zu dokumentieren. An dem Projekt beteiligten sich das Landvolk Niedersachsen, die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN), das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen (NAN), die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) und die Georg-August-Universität Göttingen (GAUG).

Mehr Blüten, weniger Pflanzenschutzmittel

Laut dem Landvolk-Vizepräsident Dr. Holger Hennies geht es darum, das Blütenangebot zu erhöhen und damit eine diverse und biomassereiche Insektenfauna zu fördern. Die Ergebnisse sollten dazu beitragen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Agrarlandschaft zu verringern und alternativ die Attraktivität praktikabler, insektenfreundlicher Anbaumethoden herauszustellen. Das Projekt läuft bis Ende 2025. Weitere Informationen stellt das BfN im Internet zum Abruf bereit. (bit.ly/2BmJ4A2).

age – LW 24/2020