Ein guter Abschluss erleichtert das Leben

Fachschüler im Weinbau und Gartenbau verabschiedet

In einer Feierstunde Mitte April entließ das Dienstleistungszentrum Rheinpfalz in Neustadt an der Weinstraße 50 „Staatlich geprüfte Wirtschafter“, 25 Absolventer der Fachschule Weinbau und Oenologie und 25 Absolventen der Fachschule Gartenbau der Fachrichtungen Obstbau und Gemüsebau, ins Berufsleben.

Die Fachschüler Weinbau mit ihren Lehrern (v.l. vorne): Dr. Joachim Eder, Franz Rebholz, dahinter Dr. Christian Hill, der Klassenlehrer sowie Alfred Fischer, der stellvertretende Schulleiter (r.).

Foto: DLR Rheinpfalz

In seiner Begrüßung überbrachte der stellvertretende Schulleiter, Alfred Fischer, die Glückwünsche von Schuldirektor Dr. Günter Hoos. Jetzt gelte es den erfolgreich eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen, denn lernen höre niemals auf. „Alle Lehr- und Beratungskräfte stehen Ihnen weiterhin gerne zur Verfügung“, versprach Fischer und verband seinen persönlichen Glückwunsch mit einem irischen Segensspruch: Mögen Sie so leben, dass Sie das Leben zu nutzen verstehen!“

Weiter lernen und sich in Gremien engagieren

Auch der Präsident des Weinbauverbandes Pfalz, Klaus Schneider, ermunterte die Absolventen des Weinbaus sich weiterzubilden, sei es durch einen Meister- oder Technikerabschluss oder auch ein Studium. Aber, so gab er zu bedenken, seien die Erkenntnisse aus dem Unterricht ein Leitfaden, den man auf die Bedürfnisse des eigenen Betriebes herunterbrechen müsse.

„Engagieren Sie sich im Bauern- und Winzerverband und arbeiten Sie in unseren Gremien mit, denn diese Gremien bestimmen ihre Zukunft“, so der abschließende Appell des Präsidenten an die Absolventinnen und Absolventen.

Franz Löffler, als Vertreter der Absolventenverbände im Gartenbau, sieht jetzt nach dem erfolgreichen Abschluss den Zeitpunkt, die Theorie aus dem Unterricht in die Praxis umzusetzen. Es gelte, mit Hilfe der Beratung, die richtigen Entscheidungen im Betrieb zu treffen. In Zukunft würde im Gartenbau ein rauer Wind wehen. Als Stichworte nannte er die Wasserrahmenrichtlinie, die Düngeverordnung und die steigenden Umweltauflagen.

Die Fachschüler Gartenbau mit den Lehrern (v.l.): Dr. Norbert Laun, Martin Balmer und Joachim Ziegler.

Foto: DLR Rheinpfalz

Birgit Falk, Abteilungsdirektorin an der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier, ging auf die erfolgreiche Ausbildung am DLR ein. In der Weinbaufachschule hätten 28 Prozent einen Notendurchschnitt von sehr gut und gut erhalten. Im Verlauf der gesamten Schulzeit wurde ein sehr anspruchsvolles praxisnahes Langzeitprojekt „Erzeugen und Vermarkten von hochwertigen Weinen“ durchgeführt. Hierzu wurden zusätzlich etwa 200 Unterrichtsstunden aufgewendet. Jeder Schüler hat seinen eigenen Wein erzeugt – von der Traube bis zur Vollendung des Weines bei der „Pfälzer Weinmesse am Dom“ in Speyer“, erläuterte Falk. Bemerkenswert sei auch, dass fast 50 Prozent der Schüler keinen eigenen Betrieb hätten.

In der Gartenbaufachschule hätte 60 Prozent einen Notendurchschnitt von sehr gut und gut geschafft. Dabei kämen nur fünf Schüler aus Rheinland-Pfalz, 12 aus Nordrhein-Westfalen, drei aus Hessen, drei aus Baden-Württemberg und zwei aus Niedersachsen. Die enge Verzahnung der landesweiten Fachschule Gartenbau mit der Meisterprüfung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz sei ein erfolgreiches Modell für die gesamte Agrarwirtschaft.

Die besten Schüler wurden mit Buchpreisen ausgezeichnet. Den Ehrenpreis der Präsidentin der ADD überreichte Birgit Falk an die Jahrgangsbesten Philip Wißkirchen, Fachschule Gartenbauund Obstbau, aus Meckenheim (NRW) sowie Petra Butzbach, Fachschule Weinbau und Oenologie, aus Bad Kreuznach.

Weitere Buchpreise gingen im Obstbau an Jan Zimmermann aus Ratingen (NRW), Markus Petkens aus Kerken (NRW) und Lukas Terporten aus Wegberg (NRW). Im Gemüsebau an Fridolin Eßt aus Meßkirch (BaWü) und Heiko Reichert aus Lambs­heim (RLP). Buchpreise in der Fachschule Weinbau und Oenologie erhielten Jens Bauer aus Grünstadt und Harald Metzger aus Walsheim.

Alfred Fischer überreichte den beiden Jahrgangsbesten jeweils den Förderpreis der Fördergesellschaft des DLR für Weiterbildungsmaßnahmen. Zum Abschluss berichtete Wißkirchen von der Lehrfahrt der Fachschüler Gartenbau nach Kalifornien.

Die Fachschüler im Weinbau stellten Höhepunkte ihrer Abschlussfahrt an den Kaiserstuhl rund um Freiburg vor.

Hartmut Mittag – LW 19/2016