Das Alter schützt nicht vor der Suchtgefahr
Regionale Landsenioren-Arbeitstagung in Frankenberg
Hoher Alkoholkonsum, Tablettenmissbrauch oder exzessiÂves Glücksspiel: Diese Probleme treten zunehmend auch im höheren Erwachsenenalter auf, wie Ulrike Ritter von der Fachstelle Suchtpräventation jetzt auf der regionalen Arbeitstagung der Landsenioren Gruppe Nord-West in der vergangenen Woche in der Frankenberg mitteilte.

Foto: Susanna Battefeld
Der Mensch braucht Aufgaben bis ins hohe Alter
Vor allem aber sei die Medikamentenabhängigkeit ein „Riesenthema“ unter den Senioren. Man suche sich aber – anders als bei Alkoholproblemen – meistens keine Hilfe und versuche das „mit sich selbst auszumachen“.
Als Ursachen für Suchterkrankungen im Alter nannte sie vor allem den Übergang in die Rente, den Verlust des Lebenspartners oder andere, einschneidende Veränderungen der bisherigen LeÂbensumstände. „Achten Sie darauf, dass Sie eine Aufgabe haben“, riet sie. Hilfreich sei auch, schon vor der Rente zu überlegen, wie man seinen Tag dann ausfüllen möchte. „Aktiv bleiben, neugierig bleiben, Kontakte halten und pflegen“, das sei wichtig auch zur Suchtprävention.
Als weitere Referentin begrüßte der Vizepräsident des Hessischen Landseniorenverbandes Giselher Dietrich die Geschäftsführerin der Servicebörse, Heike Arnold. Sie stellte den Landsenioren die Angebote des im Juli 1999 gegründeten Unternehmerinnen-Netzwerkes vor. Die Aufgaben reichen von Kinder- und Seniorenbetreuung über Haushaltshilfe bis hin zum BüroserviÂce oder Catering. „Unsere Dienstleisterinnen sind alles selbstständige Unternehmerinnen“, sagte Arnold und ergänzte: „Wir brauchen noch weitere Dienstleister – durchaus auch im Rentenalter. Bei uns kann man seine Mitarbeit individuell gestalten“.
Esther Schaab erläuterte die Angebote der Hessischen Landvolk-Hochschule in Friedrichsdorf, beispielsweise spezielle Bildungswochenenden für Gruppen und Landseniorenvereinigungen. Eva Golde, die kürzlich in den Beirat des Landseniorenverbandes Hessen gewählt worden war, hatte die Gäste zuvor – auch im Namen des verhinÂderten Frankenberger Landseniorenvorstandsmitgliedes Werner Raabe – begrüßt und über die laufenden Aktivitäten berichtet.
Battefeld – LW 14/2016