Der Anbau von Winterraps wurde zur Ernte 2017 ausgedehnt

Derzeit attraktiver Erzeugerpreis

Der Winterrapsanbau in Deutschland ist zur Ernte 2017 ausgeweitet worden. Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) am Dienstag vergangener Woche in Hannover mit Verweis auf aktuelle Umfrageergebnisse des Marktforschungsunternehmens Kleffmann Group unter rund 6 500 Landwirten mitteilte, dürften im August und September rund 1,364 Mio ha Winterraps ausgesät worden sein; das wären 32 600 ha oder 2,4 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

In Rheinland-Pfalz ist die Rapsanbaufläche entgegen dem Bundestrend um 2,8 Prozent gesunken.

Foto: agrarfoto

Wegen der teils sehr ungünstigen Witterung seien allerdings bis Ende Oktober bundesweit bereits etwa 13 500 ha umgebrochen worden, weshalb aktuell von rund 1,35 Mio ha Winterraps auszugehen sei. Laut Geschäftsführer Burkhard Kleffmann bauen vor allem große Betriebe Raps an, weil für sie der recht anspruchsvolle Pflanzenschutz einfacher ist. Wenn Betriebe ausstiegen, dann seien das eher die kleineren.

Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern

Auf die östlichen Bundesländer entfallen laut UFOP rund 58 Prozent der deutschen Rapsfläche. Spitzenreiter ist auch in diesem Jahr Mecklenburg-Vorpommern mit einer Ausdehnung der Aussaatfläche im Vergleich zu 2015 um 2,8 Prozent auf 235 200 ha. Weitere wichtige Anbauregionen sind Sachsen-Anhalt mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 171 000 ha, Brandenburg mit einem Zuwachs um 1,5 Prozent auf 135 500 ha und Sachsen mit einer Vergrößerung der Aussaatfläche um 1,9 Prozent auf 131 900 ha. Im Kleffmann-Ranking folgt Niedersachsen mit einer Ausweitung des Rapsanbaus um 6,0 Prozent auf 129 000 ha. Unterdessen wird für Thüringen ein Zuwachs um 3,5 Prozent auf 122 800 ha ausgewiesen und für Bayern eine

Ausdehnung um 4,9 Prozent auf 119 200 ha. In Schleswig-Holstein soll es sogar um 6,9 Prozent aufwärts gegangen sein, und zwar auf 101 000 ha. Lediglich in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen waren die Aussaatflächen der Erhebung zufolge rückläufig, nämlich um 2,8 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent.

Insgesamt in Europa stabile Entwicklung

Als Grund für die Ausdehnung des Winterrapsareals nannten 11 Prozent der befragten Landwirte laut UFOP den derzeit attraktiven Erzeugerpreis. Zweitwichtigstes Argument sei mit 9 Prozent die positive Flächenentwicklung im Betrieb gewesen. Wie der stellvertretende UFOP-Vorsitzende Dietmar Brauer mit Blick auf den Winterrapsanbau in Europa ausführte, ist mit einer insgesamt stabilen Entwicklung zu rechnen. Im Einzelnen prognostizierte er für Ost- und Südosteuropa sowie für das Baltikum eine Ausweitung. Ein deutlicher Rückgang zeichne sich dagegen in Frankreich und Großbritannien ab.

age – LW 47/2016