Wenn Bauteile auffrieren, wird es teuer

Vorbereitung von Pflanzenschutzgeräten auf den Winter

Nach der letzten Pflanzenschutzmaßnahme im Herbst sollte jeder Landwirt daran denken, seine Pflanzenschutzspritze auf den kommenden Winter vorzubereiten. Unterbleibt diese sogenannte „Einwinterung“ können aufgefrorene Filtergehäuse, aufgeplatzte Düsen, undichte Armaturen und Rohrleitungen mit Haarrissen die Folge sein.

Feldspritzen sollten grundsätzlich nicht auf Hofflächen gewaschen werden.

Foto: agrarfoto

Vor dem eigentlichen Einwintern sollte die Spritze sowohl von innen als auch von außen gründlich gereinigt werden. Die Innenreinigung sollte sofort nach Beendigung der Pflanzenschutzmaßnahme durchgeführt werden, um ein Antrocknen von Wirkstoffresten an der Innenwand zu verhindern. Danach werden mit Reinigungsmitteln wie beispielsweise Agro-Clean in der entsprechenden Konzentration der Tank sowie alle Leitungen und Nebenverbraucher wie die Einspülschleuse gereinigt.

Innen- und Außenreinigung auf der Behandlungsfläche

Der Einsatz von Reinigungsmitteln ist insbesondere nach dem Ausbringen von Sulfonylharnstoffen (wie Atlanits WG, Pointer SX, Lexus oder Ciral) anzuraten. Alle Reinigungsflüssigkeiten sind stets auf der zuvor behandelten Fläche auszubringen. Am Ende empfiehlt es sich, alle ausbaubaren Teile wie etwa Düsen und Filter auszubauen und separat in einem Eimer mit Reinigungsmittel zu reinigen.

Diese Reinigung sollte mit einer Waschbürste oder einem Hochdruckreiniger grundsätzlich auf der Behandlungsfläche und keinesfalls auf der Hoffläche erfolgen. Erklärtes Ziel muss sein, sowohl bei dem Umgang mit Pflanzenschutzmitteln als auch durch die Reinigung der Geräte keine stärkeren punktuellen Belastungen des Abwassers herbeizuführen.

Entwässern oder mit Frostschutz befüllen

Da die wenigsten Betriebe über einen frostfreien Platz zum Abstellen der Spritze verfügen, müssen geeignete Maßnahmen gegen das Auffrieren der Geräte ergriffen werden. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten sein Pflanzenschutzgerät winterfest zu machen:

Das Entwässern des kompletten Gerätes. Dieses Verfahren eignet sich nur bei einfach aufgebauten Geräten mit wenig Technik und gutem Zugang zu den Wasserablassstellen. Hierbei muss allerdings peinlichst darauf geachtet werden, dass kein Wasser im Gerät verbleibt. Zum restlosen Entleeren der Schläuche ist der Einsatz von Druckluft besonders geeignet.

Die andere, heutzutage meist genutzte Methode ist das Einwintern der Spritze mit Frostschutzmitteln. Durch deren Einsatz wird zusätzlich zum Frostschutz auch ein Austrocknen von Dichtungen und Membranen während der Wintermonate verhindert. Die Vorgehensweise beim Einsatz von Frostschutzmitteln auf Glykolbasis sollte wie im Folgenden beschrieben durchgeführt werden:

Bei der richtigen Konzentration des Frostschutzes muss die im Gerät verbliebene Wassermenge berücksichtigt werden. Bei laufender Pumpe wird ein Gemisch aus Frostschutzmittel und Wasser (wenn vorhanden durch die Einspülschleuse) in das Spritzfass gegeben. Durch die Betätigung aller Schaltventile wird dieses Gemisch in alle Leitungen gespült.

Im Frühjahr kann diese Mischung dann abgelassen, aufgefangen und im nächsten Herbst wieder verwendet werden. Die Verwendung von AHL als Frostschutzmittel ist nicht zu empfehlen, da es sehr aggressiv ist und es durch die lange Standzeit zu Beschädigungen an Membranen und Dichtungen führen kann. Zum Abschluss der Arbeiten sollten auch alle beweglichen Teile an der Spritze abgeschmiert werden.

Abschließend darf die frostfreie und vorschriftsmäßige Lagerung der Pflanzenschutzmittel nicht vergessen werden.

Manuel Feger, Rp Gießen, Pflanzenschutzdienst Hessen – LW 45/2014