Die Besten der Galloway-Open

Hessens Züchter erfolgreich bei der Bundesschau

In Alsfeld fand die achte Extensivrinderschau „Galloway-Open“ statt. Zu dieser bundesweit offenen Schau hatte die Galloway Interessengemeinschaft Hessen in Zusammenarbeit mit dem Bundesgallowayverband eingeladen. Als weiterer Veranstalter führte der Bundeszwergzebuverband seine Bundesschau durch.

Sieger-Betriebssammlung der dun-farbenden von Judith und Johan­nes Bock, Buchenau. Hinten die Reserve-Betriebssammlung von Horst Kraft.

Foto: Jost Grünhaupt

Dem Aufruf folgten die Züchter deutschlandweit und aus Luxemburg. Am Vortag fand der reibungslose Auftrieb der 100 Gal­loways statt. Schon am Nachmittag zwischen Abladen, Waschen und Frisieren der Tiere fanden Fachgespräche in geselliger Runde statt. Am frühen Abend wurden zwei hessische Bullen gekört. Einmal „Edgar vom Ederbergland“. Ein „Ewald“ Sohn aus der Zucht von Christian Huhn, Allendorf/Eder und im Besitz von Jonas Sänger, Ringgau. Ein ausgeglichener Bulle der mit den Noten 7/7/7 gekört wurde. Als zweites stellte Michael Ernst, Bottendorf den „Hamlet“ Sohn „Herold“ vor. Ein typvoller und korrekter Bulle mit sehr guter Bemuskelung. Er erhielt dafür auch die Noten 8/8/8.

Siegerfärse Cola der ZG Kahl und Schlichterle aus Ernsthausen.

Foto: Christian Huhn, IGGZ

Am Abend begrüßte der Vorsitzende der IGGZ, Christian Huhn, auch viele Gäste zum Züchterabend.

Am Samstag war schon zeitig rege Betriebsamkeit in den Stallungen, so dass die Schau pünktlich um 9 Uhr beginnen konnte. Preisrichter war Dr. Wal­ter Reulecke vom FRZ aus Schleswig-Holstein. Er hatte die Aufgabe, aus 22 Richtklassen die Sieger und Reservesieger zu ermitteln. Er rangierte die vielen Klassen souverän und erläuterte seine Platzierungen sehr nachvollziebar für das große Publikum am vollbesetzten Schauring.

Erster großer Höhepunkt war die Auswahl der Siegerfärse und Juniorchampionfärse. Zur Endauswahl kamen die zehn Klassensiegerinnen. Da in einigen Richtklassen nur Nuancen über 1a und 1b entschieden, nahm der Preisrichter noch vier 1b Färsen mit zur Siegerauswahl. Erstes Siegertier der Schau und zum Juniorchampion bei den Färsen wurde „Caitlyn von Buchenau“ aus der Zucht von Judith Bock, Buchenau gekürt. Dieses typvolle und gut entwickelte dun-farbene Jungrind setzte sich knapp gegen die schwarze Färse „Katy von Bechtelsberg“ von Horst Kraft, Ottrau durch. Diese sicherte sich damit den Reservesieg.

Spannend wurde dann die Siegerauswahl der älteren Färsen. Die acht Rinder in der Endauswahl zeigten alle den hervorragenden Rassestandard bei den Galloways. So viel die Entscheidung denkbar knapp aus. Siegerin wurde die Färse „Cola“, eine zweijährige „Ace“ Tochter von der Zuchtgemeinschaft Kahl und Schlichterle aus Ernsthausen. Reservesiegerin wurde „Ysop von Bechtelsberg“, ebenfalls eine „Ace“ Tochter, aus der Zucht von Horst Kraft, Ottrau. Beide Rinder bestachen durch den Rassetyp sowie ein enormes Seitenbild und sehr guten Fundamenten.

Reservesieger-Juniorchampion ist Katy vom Bechtelsberg, Züchter und Besitzer Horst Kraft aus Ottrau.

Foto: Christian Huhn, IGGZ

Als nächstes Stand die Auswahl der Siegerkühe an. Auch hier war es wieder eine knappe Entscheidung. Siegerin Kühe mit Kalb wurde die dun farbene „Clara von Buchenau“ von Judith Bock, Buchenau. Die älteste Kuh der Schau präsentierte sich an diesem Tage sehr frisch und in allen Körpermerkmalen noch sehr korrekt. Sie führte ein gut entwickeltes Bullenkalb bei Fuß. Den Reservesiegertitel bei den Kühen bekam „Yeast von Bechtelsberg“ von Horst Kraft, Ottrau zugesprochen. Diese noch sehr junge schwarze „Oddball“ Tochter überzeugte durch guten Rahmen mit genügend Muskel­ansatz. Sie führte ebenfalls ein gutes Bullenkalb bei Fuß. Als nächster Höhepunkt folgte die Auswahl der Siegerbullen. Auch hier wurde ein Juniorchampion gekürt.

Juniorchampion wurde der bestens entwickelte und bemuskelte „Dun Connor“ aus der Zucht von Steffi Heller aus Eisenach. Dieser dun-belted Gallo­waybulle, ein „Südtondern´s Conan“ Sohn stand vor dem Re­servesieger, dem typstarken schwar­zen Bullen „Keke vom Kronenhof“ aus der Zucht von Carsten Haase aus Dinklage. Bei der Auswahl zum Sieger bei den älteren Bullen wurde es noch einmal sehr spannend. Acht zwei- bis fünfjährige Herdenbullen kamen zur Championauswahl in den Ring. Am Ende wurde „Figaro v. Bechtelsberg“ von Horst Kraft, Ottrau mit der Siegerschärpe ausgezeichnet. Der Bulle überzeugte mit Harmonie und Rassetyp sowie guter Bemuskelung. Den Reservesieg sicherte sich „Piet aus dem Suletal“ von Friedrich Wiegmann, Sulingen. Ein ganz schicker Gallowaybulle mit viel Substanz.

Südtondern´s Alia von Christian Michel, Geismar.

Foto: Jost Grünhaupt

Höhepunkt der Schau war dann die Auswahl zur besten Betriebssammlung. Hier hatten die Züchter die Möglichkeit drei bis vier Tiere zur Betriebssammlung zusammenzustellen. Aus neun Betriebssammlungen im Ring hatte dann der Preisrichter die beste (das heißt, die Tiere die am besten zueinander passen) auszuwählen. Die Siegerbetriebssammlung stellten Judith und Johannes Bock, Buchenau mit dem Bullen „Rob Roy Jaw“ ,der Siegerkuh „Clara v Buchenau“ mit Bullenkalb und dem Jungrind „Caitlyn von Buchenau“. Diese dun-Gallowaysammlung bestach durch viel Rassetyp und die Tiere passten sehr harmonisch zusammen. Horst Kraft, Ottrau stellte die Reservesiegerbetriebssammlung mit dem Siegerbullen „Figaro von Bechtelsberg“, der Kuh „Yeast von Bechtelsberg“ mit Bullenkalb und dem Rind „Ysop v. Bechtelsberg“. Diese auch sehr ausgeglichene und typstarke Sammlung musste sich nur um Nuancen geschlagen geben. Weitere hessische Züchter konnten mit ihren Tieren einen Klassensieg erzielen: Christian Huhn, Allendorf/Eder, Michael Ernst, Bottendorf, Wilfried Hoffmann, Ringgau, Andreas Würtz, Eichelsachsen, Harald Battefeld aus Wiesenfeld, Christian Michel aus Geismar, Manfred Möller, Weimar, Günter Wilhelmi aus Löhlbach. Im Anschluss an die Siegerehrung kam die mit Spannung erwartete Tombola. Neben einigen Sachpreisen wurde als Hauptpreis ein weiblicher Absetzer verlost. Gewinner des Jungrindes „Didi“ aus der Zucht von Werner Siebert aus Kassel war ein Züchter aus dem Raum Frankfurt.

Es bleibt festzuhalten, dass die achte Galloway-Open eine Schau auf hohem Niveau war. Die Züchter in Hessen freuen sich auf die neunte Auflage im Jahr 2015.

Christian Sölzer  – LW 28/2013