Die besten Nachwuchswinzer fahren zum Bundesentscheid

Berufswettbewerb Sparte Weinbau entschieden

Die besten Auszubildenden im Weinbau in Rheinhessen und der Pfalz stehen fest. Am vergangenen Donnerstag kämpften die 24 besten Nachwuchswinzer beim Gebietsentscheid des Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend um den Titel und um die Teilnahme am Bundesentscheid in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Sieger aus der Pfalz und Rheinhessen umringt von den landjugendlichen Gratulanten (v.l.): Landjugend-Vorstandsmitglied David Spies, Josef Brecht aus Weyher (Zweiter Pfalz), Philipp Winkler aus Weisenheim/Sand (Dritter Pfalz), Patricia Schreieck aus Maikammer (Siegerin Pfalz), Sebastian Engel aus Flonheim (Sieger Rheinhessen), Corinna Eppelmann aus Stadecken-Elsheim (Dritte Rheinhessen), Eric Fischborn aus Dexheim (Zweiter Rheinhessen) sowie Karsten Horter, Arbeitskreisleiter Weinbau der Landjugend.

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Nur die je zwei besten angehenden Jungwinzer aus Rheinhessen und der Pfalz dürfen Mitte Juni zum Bundesentscheid nach Güstrow fahren. Aus Rheinhessen sind es Sebastian Engel (1.) und Eric Fischborn (2.), die Pfalz wird durch Patricia Schreieck (1.) und Josef Brecht (2.) vertreten. Sie belegten am vergangenen Donnerstag beim Gebietsentscheid des Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend die vorderen Plätze. Drittplatzierte waren Corinna Eppelmann (Rheinhessen) und Philipp Winkler (Pfalz).

Während im Erstentscheid das Wissen noch in schriftlicher Form abgefragt wurde, ging es beim Gebietsentscheid im Weingut Uwe Spies in Dittelsheim-Heßloch ausschließlich um die praktischen Kenntnisse. Die jeweils besten zwölf Jungwinzer und Jungwinzerinnen der Weinanbaugebiete Pfalz und Rheinhessen hatten sich beim Erstentscheid an den Berufsschulen in Oppenheim und Neustadt im März qualifiziert.

In kleinen Grüppchen stehen die Teilnehmer im Vorbereitungsraum im Weingut Spies und warten, bis sie drankommen. Drei verschiedene Aufgaben gilt es zu lösen. Während die ersten Teilnehmer, nach Weinbaugebiet getrennt, in der Maschinenhalle ein Bodenbearbeitungsgerät an den Schlepper anbauen und abschmieren sollen, bereiten sich die anderen auf die Präsentationsaufgabe vor.

Vor anderen gut reden können, ist wichtig

Alle Schrauben wieder ordentlich gesichert? Gut so.

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Sie sollen ihr Weingut vorstellen und die Besonderheiten und Stärken hervorheben. „Wir haben uns bewusst gegen eine PowerPoint-Präsentation mit dem Beamer entschieden. Die Teilnehmer durften ihre Plakate zu Hause gestalten und mitbringen“, sagte David Spies, Gastgeber und Vorstandsmitglied der Landjugend Rheinhessen-Pfalz. „Die Teilnehmer sollen möglichst frei reden. Denn auch im Berufsalltag kommt es immer mehr darauf an, überzeugend aufzutreten und sich und seine Weine gut zu vermarkten“, weiß der junge Winzer, der mit in das Familienweingut eingestiegen ist.

An- und abhängen sowie den Schar wechseln

In der Maschinenhalle zeigt sich, wer schon einmal mit Schlepper und Scheibenegge im Weinberg gearbeitet hat. Die Auszubildenden müssen nicht nur die Maschine an- und abhängen, sondern auch noch ein Schar wechseln. Die Prüfer, allesamt Winzer aus Rheinhessen und der Pfalz, die von drei Lehrern aus den Berufsbildenden Schulen unterstützt wurden, fragten auch ab, wie die Maschine eingestellt werden muss und wozu sie eingesetzt wird. Ein wichtiger Aspekt bei der Arbeit an der Maschine war nicht nur die Unfallverhütung, sondern auch die Sauberkeit. Bodenbearbeitungsgeräte sollten auf dem Acker von Bewuchs und Erde befreit werden, bevor damit auf der Straße gefahren wird.

Bei der dritten Aufgabe ging es um die Sensorik. Die Auszubildenden mussten vier Weine beurteilen und sensorisch ansprechen. Eine Aufgabe, die Erfahrung verlangt, denn neben dem Bestimmen von Riesling, Sauvignon blanc, Siegerrebe, einem im Barrique ausgebauten Grauburgunder sowie Spätburgunder und Dornfelder ging es auch darum, Weinfehler zu erkennen. Das konnten bei der Verarbeitung im Keller entstandene Fehler oder auch untypische Alterungstöne der Weine sein. Ursachen sollten benannt und erklärt werden, wie sie behoben werden können.

Fehlertöne im Wein zu entdecken, das ist eine Herausforderung für die Auszubildenden.

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„Wir haben sehr motivierte Auszubildende gesehen, die ihre Aufgaben sehr gut gemeistert haben“, urteilte Berufsschullehrer Norbert Breier. „Das Niveau war sehr gut.“ Und auch David Spies ist zufrieden: „Die Stimmung ist gut. Die Auszubildenden hatten Spaß.“ Die Beteiligung an dem Wettbewerb war sehr gut, es nahmen rund 200 Auszubildende und Schüler der Berufsbildendenden Schulen in Oppenheim, Neustadt und Bad Kreuznach teil.

Die Erstplatzierten fahren nach Güstrow

„Wir freuen uns, dass wir so eine gute Unterstützung vom DLR und vom Bauernverband bekommen“, erklärte Vera Schückler, die Landjugend-Bildungsreferentin. Denn ohne die Unterstützung und viele Sponsoren wäre der Wettbewerb nicht möglich.

Die drei Erstplatzierten dürfen sich auf einen dreitägigen Vorbereitungskurs freuen, gemeinsam mit den Gewinnern in den Sparten Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Forstwirtschaft sowie den Erstplatzierten aus anderen Weinbauregionen in Rheinland-Pfalz. Dann geht es Mitte Juni in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern um den Siegertitel auf Bundesebene.

ibs – LW 18/2017