Auf Blattkrankheiten achten

Auch in diesem Jahr wird das bewährte Monitoring zur Befallserkennung von Blattkrankheiten der Zuckerrübe durchgeführt. Wöchentlich werden Boniturdaten gesammelt und können aktuell im Internet abgerufen werden. Unter www.bisz.suedzucker.de oder www.vsz.de findet sich ein Link zum Blattkrankheiten-Warndienst, in dem alle über 200 erfassten Standorte im Südzuckerbereich mit den jeweiligen Werten und ihrem Verlauf eingesehen werden können.

Für die Kontrolle werden 100 Blätter aus der mittleren Blattetage entnommen. Jedes Blatt mit Befall durch Cercospora, Ramularia, Mehltau oder Rübenrost wird gezählt. Bei Überschreiten des Schwellenwertes sollte die Fungizidmaßnahme unmittelbar erfolgen. Regionale Kontrollaufrufe der Verbände und der Rübenabteilung sollten beachtet werden.

Beim Einsatz von Fungiziden gibt es folgende Schwellenwerte – für die Erstbehandlung bis Ende Juli 5 Prozent befallene Blätter; Behandlung Anfang bis Mitte August 15 Prozent befallene Blätter; Behandlung ab Mitte August 45 Prozent befallene Blätter.

Auch 2012 bestätigte sich, dass die frühzeitige Spritzung bei Erreichen des Schwellenwertes für den Erfolg der Fungizidbehandlung von größter Bedeutung ist. Dies gilt auch für die blattgesünderen Sorten. Es zeigt sich immer wieder, dass die Krankheiten bei verspäteter Behandlung nicht mehr sicher bekämpft werden. Von einer Verringerung der Aufwandmenge ist dringend abzuraten, da eine solche zu einer Verkürzung der fungiziden Wirkungsdauer führt. Um eine ausreichende Benetzung zu erzielen, sind Wasseraufwandmengen von 300 bis 400 l/ha anzustreben. Die Maßnahmen sollten nur bei Temperaturen unter 25 Grad Celsius durchgeführt werden, da sonst mit deutlichen Minderwirkungen zu rechnen ist.

Rüdiger Nagel, Verband der Zuckerrübenanbauer Kassel