Nur guter Brennstoff verbrennt klimaneutral
Beim Verbrennen von Holz sind Regeln zu beachten
Neben hochwertiger Feuerungstechnik ist trockener Brennstoff mit geringem Feinanteil eine wichtige Voraussetzung für eine umweltfreundliche und effiziente Holzverbrennung. Nach der Vorgabe der ersten Bundesimmissionsschutz-Verordnung (1.BImSchV) darf Holz nur in lufttrockenem Zustand, also mit maximal 25 Prozent Feuchte oder einem Wassergehalt von 20 Prozent verbrannt werden. Das hat einen einfachen Grund: So kann der maximale Heizwert erreicht werden.

Foto: Brüggemann
Die natürliche Scheitholztrocknung: Scheitholz muss trocken gelagert werden, bevor es als Brennstoff genutzt werden darf. Es sollte vor Regen geschützt, aber sonst an einem luftigen Ort liegen, damit die abgegebene Feuchtigkeit von der Umgebungsluft aufgenommen werden kann. Unter dem Lager sollte ein Abstand zum Boden von 10 bis 20 cm vorhanden sein, damit die feuchte und schwerere Luft entweichen kann.
Da Holz vorwiegend entlang der Saftbahnen trocknet, sollte es frühzeitig auf die gewünschte Länge gesägt werden. Ist dies nicht möglich, so müssen mindestens zwei Monate mehr zum Trocknen des ungespaltenen Holzes eingeplant werden im Vergleich zu gespaltenem Material.
Holzhackschnitzel natürlich getrocknet: Holzhackschnitzel mit einem Wassergehalt von über 35 Prozent neigen zu Erwärmung und Schimmelbildung. Je länger das Holz nach dem Einschlag und vor dem Hacken trocknen kann, desto geringer sind die Probleme im Lager. So ist es eine gute Lösung, Holz im Winter einzuschlagen und im Spätsommer erst zu hacken, wenn der Wassergehalt dann schon auf unter 35 Prozent reduziert ist. Der einsetzende Rotteprozess kommt dann meistens nach 100 bis 120 Tagen zum Erliegen. Durch den Prozess gehen etwa 15 Prozent des Heizwertes verloren. Das ist zu tolerieren, da der sonstige technische Aufwand gering ist.

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Grundsätzlich sind Lager mit guter Luftzirkulation wie Scheuer oder Remisen vollständig geschlossenen Räumen vorzuziehen. Sollen die Hackschnitzel direkt im Lager trocknen, sind Luftkanäle wie Dränschläuche, Panzer- Top-, Unterflurkanäle oder andere einfache Luftführungen unentbehrlich. Ein Gebläse ist nicht unbedingt erforderlich, da die durch feuchte Hackschnitzel erwärmte Luft nach oben steigt und von unten Kaltluft nachzieht.
Carsten Brüggemann – LW 22/2021