„Der Einzelne ist nichts“
RBV Kurhessen verabschiedet Vorsitzenden Adolf Lux
24 Jahre lang hat Adolf Lux zielstrebig den Weg des jetzigen RegioÂnalÂbauernverbandes Kurhessen (RBV), beziehungsweise der ehemaÂligen Kreisbauernverbände Schwalm-Eder sowie Homberg (Efze) geleitet. Im März hat er auf der Mitgliederversammlung dieses verantÂwortungsvolle Ehrenamt abgegeben. Vorigen Freitag gab der RBV ihm zur Ehre eine Feier im bis auf den letzten Platz gefüllten Bürgerhaus in Gudensberg mit 250 Gästen und vielen seiner Wegbegleiter.
Er meinte „Die Bauern im Schwalm-Eder-Kreis und im Altkreis Hofgeismar haben viele Gemeinsamkeiten. Unsere Betriebe sind stark unternehmerisch orientiert und fordern ihren Verband“, deshalb sei 2014 die Verschmelzung der KreisbauÂernverbände Schwalm-Eder und Hofgeismar zum RBV Kurhessen entschieden worden, um trotz Strukturwandel den Verband dienstleistungsorientiert attraktiv für die Mitglieder aufzustellen, so Vorsitzender Klapp.

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HBV-Präsident Schmal stellte den erfolgreichen Einsatz von Adolf Lux für die Junglandwirte heraus, unter anderem indem er sich für den Erhalt der Agrarschulstandorte in Hessen und speziell in Fritzlar eingesetzt hat. Adolf Lux war über viele Jahre Vorsitzender des Bildungsausschusses des Hessischen Bauernverbandes. Seine Mitarbeit in den Gremien des HBV sei ausgesprochen konstruktiv für die Anliegen des landwirtschaftlichen Berufsstandes Hessens gewesen, resümierte HBV-Chef Schmal.
Unisono würdigten auch die weiteren Redner, darunter Mark Weinmeister, früherer Landwirtschaftsstaatssekretär in Hessen und jetziger hessischer Staatssekretär für Europaangelegenheiten, die Leistungen von Adolf Lux, seinen Blick für den Berufsstand, seine Erfahrung und sein Engagement bei der Suche nach Lösungen für die Landwirtschaft bei stets großer Kollegialität.
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Die Festrede hielt Werner Schwarz, Bauernpräsident in Schleswig-Holstein und VizepräÂsident des DBV zum Vortragsthema „Landwirtschaft in der Zerreißprobe, schaffen wir das?“ „Der Markt, die Politik und die Gesellschaft fordern die landwirtschaftlichen Betrieb heraus“, so Schwarz und forderte mehr Respekt für seinen Berufsstand und die Landwirtschaft für die Sicherung der Ernährung wert zu schätzen. Kritik an ihrer Arbeit sei mit mehr Sachverstand durchzuführen.
Die Betriebe müssten zwischen gesellschaftlichen Forderungen und ökonomischen Gesetzmäßigkeiten Einkommen erwirtschaften können, sei zu bedenken. „Wir Bauern wollen Tiere künftig noch artgerechter halten als heute und dabei erschwinglich Lebensmittel erzeugen. Wir müssen aber auch die Investitionen dazu stemmen können. Gesetze erzeugen keine Lebensmittel und Bürgerinitiativen bewirtschaften keinen Boden“, hielt der DBV-Vizepräsident fest. Landwirtschaft dürfe kein Spielball von Politik und Gesellschaft sein. So sollte gerade in diesen schweren Zeiten für die Landwirtschaft der Berufsstand stärker zusammenstehen und sehen, dass man nur gemeinsam etwas bewegen könne.
Zerreißproben gebe es aber leider auch innerhalb des Berufstandes selbst, wie beispielsweise in der Diskussion um die Milchpolitik, auf dem Pachtmarkt und nicht zuletzt zwischen konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben. „Lassen Sie uns zusammenstehen: In der Familie, im Ort, im Land“, lautete sein Appell an die Berufskollegen. Als Bauernverband sei es das Ziel, so viele Betriebe landwirtschaftlicher Familien wie möglich in die Zukunft zu führen.
Bei der Abschlussrede erläuterte Adolf Lux seine familiäre Grundhaltung und sein Lebensprinzip und machte deutlich, dass man nur gemeinsam im Berufsstand wirklich erfolgreich ist: „Bei allen Entscheidungen muss der Mensch im Mittelpunkt stehen. Wir müssen es gemeinsam tun, um voranzukommen. Denn der Einzelne ist nichts“, wie er es meinte.