Die erste Hitzewelle endet mit Millionenschäden

Auf den Frost folgten Hagel, Sturm und Starkregen

Die erste größere Unwetterfront des Jahres vom 19. Mai brachte den Landwirten Schäden in Millionenhöhe. Nach Ablauf der Meldefrist (vier Tage nach dem Schaden) informierte die Vereinigte Hagelversicherung letzten Freitag in einer Pressmitteilung über die Schäden.

Verhagelter Rapsschlag in Mellingen bei Weimar.

Foto: VVaG

Auf die erste Hitzewelle 2017 Mitte Mai folgten nach Angaben der Vereinigten Hagelversicherung (VVaG) Unwetter mit Ha­ge­lschlossen und Stark­regen. Diese haben am 19. Mai der Landwirtschaft Schäden in Millionenhöhe zugefügt. Allein dem Gießener Unternehmen wurden in den letzten Tagen insgesamt 35 000 ha mit einem Versicherungswert von knapp 54 Mio. Euro als geschädigt gemeldet. Aufgrund der extremen Temperaturunterschiede in Deutschland sei eine Gewitterfront entlang einer Linie von Wolfsburg südwärts bis nach Niederbayern mit Schwerpunkt in der Mitte Deutschlands verlaufen. Besonders schwer habe es daher die Bezirksdirektionen Gießen, Berlin und Nürnberg getroffen.

Bis zu 1000 ha müssen umgebrochen werden

„Geschädigt wurden nahezu alle Kulturen. Abgeschlagene Stängel, zerfetzte Blätter oder angeschlagene Schotenansätze waren als Schäden zu verzeichnen. Darüber hinaus wurden durch Starkregen bis 80 mm junge Rüben- und Maispflanzen verschlämmt und Kartoffeldämme freigespült. Daneben waren auch Kulturen wie Erdbeeren oder Kamille betroffen“, so Daniel Rittershaus von der VVaG. Die Sachverständigen seien bereits auf den Betrieben, um die Schäden zu besichtigen. Eile sei geboten, um bei Totalschäden möglichst schnell weitere Maßnahmen zur Neuansaat einleiten zu können. Bislang hätten bereits mehrere Hundert Hektar Getreide und Raps aufgrund von Totalschäden zum Umbruch frei gegeben werden müssen.

Versicherung lohnt jetzt noch

Viele Betriebe vor allem in Sachsen-Anhalt seien darüber hinaus noch nicht gegen Starkregenschäden versichert gewesen. Anfragen der Betroffenen zeigten jetzt deutlich die Notwendigkeit, sich gegen Gefahren über den Hagel hinaus abzusichern. „Eine Versicherung zum jetzigen Zeitpunkt ist durchaus ratsam. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen nämlich, dass Regionen, die im Frühjahr von Unwettern heimgesucht wurden, später meist ein zweites Mal betroffen sind“, teilt die VVaG abschließend mit.

LW – LW 22/2017