Zum ersten Mal dabei
Züchter aus Hessen bei Österreichs großer Tierschau
Als eine Premiere kann man den Auftritt einer Schaukollektion von Rindern aus Hessen auf der Landwirtschaftsmesse Mitte September in Ried in Oberösterrreich bezeichnen.

Foto: Heiko Grob
Mit drei Schaukühen aus den Betrieben Andreas Mötzung in Obernüst und Uwe und Mark Habermehl aus Allmenrod sowie zweier Verkaufskälber für die Eliteauktion starteten die Hessen in Richtung Süden. Die umfangreiche Vorbereitung und weite Anfahrt wurde honoriert. Mit großer Freundlichkeit wurden die Teilnehmer empfangen und durften mit der Hessen-Flagge in die Arena einziehen.
Die Tierschau bot die erwartet starke Konkurrenz. In der Klasse der Jungkühe fand sich die Dell-Tochter Tashlima aus dem Betrieb Habermehl im Mittelfeld wieder. Ihr herausragendes Euter wurde von Preisrichter Ernst Grabner aus Niederösterreich gewürdigt.
Auch ihre bereits Schau erfahrene Stallgenossin Trüffel schaffte es nicht ganz vorne auf die Podestplätze. Die Stärken dieser WildÂfang-Tochter liegen klar in Rahmen und Kapazität sowie dem drüsigen Euter.
Als dritte Kuh trat die Kuh Nr. 357 von Imposium aus dem Betrieb Mötzung mit fünf Abkalbungen an. Ihre Frische und Ausstrahlung brachten ihr eine 1c-Platzierung. Sie zählt dabei zu den besonderen Schaukühen, die als Bullenmutter einen Sohn im aktiven Einsatz der Euro-Genetik haben.
Ihr Sohn Wallings 646141 (von Washington, GZW131, MW130) ist seit wenigen Wochen verfügbar. Im Anschluss wurden zwei Nachzuchten präsentiert. Der Bulle Vulkan (Rumgo mal Manitoba) begeisterte mit großrahmigen Töchter, die durch lange Baucheuter und klare Fundamente auffielen. Vulkan ist gut verfügbar und im Angebot der Zucht-. und Besamungsunion Hessen.
Die Gruppe der Mandrin-Töchter (Mandarin/Mandela mal Vanstein) fiel durch etwas mehr Streuung im Exterieur auf.
Gedämpfte Stimmung der Milchproduzenten
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Eliteauktion. Hier zeigte sich die aktuell eher gedämpfte Stimmung der Milchproduzenten, so dass nicht alle Preisvorstellungen der Anbieter realisiert werden konnten. Aus dem Bestand von Frank Hofmann in Gersfeld wurde eine elegante und korrekte Villeroy-Tochter (MV Wildwest) mit sehr hohen genomischen Zuchtwerten für 1 800 Euro zugeschlagen. Sie setzt ihre Karriere im Chiemgau fort. Insgesamt war die Teilnahme der Züchter aus Hessen ein großer Erfolg. So wurde eine beÂachtÂliche internationale Aufmerksamkeit für die hessische FleckÂviehzucht festgestellt und außerdem wurden neue Kontakte zwischen den Züchtern geknüpft. Nicht zuletzt wird auch die große Gastfreundschaft der Landwirte in Oberösterreich den heimischen Züchtern in guter Erinnerung bleiben.
Hinweis: Unser Bericht zu den Ergebnissen der teilnehmenden Züchter aus Hessen folgt in der nächsten Ausgabe des LW Hessenbauer 40/2015.
Grob, zbh – LW 39/2015