Zum ersten Mal dabei

Züchter aus Hessen bei Österreichs großer Tierschau

Als eine Premiere kann man den Auftritt einer Schaukollektion von Rindern aus Hessen auf der Landwirtschaftsmesse Mitte September in Ried in Oberösterrreich bezeichnen.

Bei der Rieder Landwirtschaftsmesse in Österreich war zum ersten Mal auch eine Zuchtkollektion aus Hessen mit dabei.

Foto: Heiko Grob

Die Rieder Messe im Innkreis ist eine renommierte Landwirtschafts- und zugleich Herbstmesse mit Volksfest. Sie ist auch eine wichtige Verkaufsplattform, bei der die Firmen aus der Agrar­branche viele Fachbesucher anlocken. Eine weitere Aufwertung für die Landwirtschaft bekommt diese Messe durch ihre internationalen Zuchttierschauen. Und so wurden rund 250 000 Besucher insbesondere aus Österreich und Bayern in diesem Jahr registriert. Erstmals fand vor dieser großen Kulisse die „Euro-Genetik-Schau“ statt, bei der Mitgliedsorganisationen aus Österreich sowie Bayern und aus Hessen vertreten waren.

Mit drei Schaukühen aus den Betrieben Andreas Mötzung in Obernüst und Uwe und Mark Habermehl aus Allmenrod sowie zweier Verkaufskälber für die Eliteauktion starteten die Hessen in Richtung Süden. Die umfangreiche Vorbereitung und weite Anfahrt wurde honoriert. Mit großer Freundlichkeit wurden die Teilnehmer empfangen und durften mit der Hessen-Flagge in die Arena einziehen.

Die Tierschau bot die erwartet starke Konkurrenz. In der Klasse der Jungkühe fand sich die Dell-Tochter Tashlima aus dem Betrieb Habermehl im Mittelfeld wieder. Ihr herausragendes Euter wurde von Preisrichter Ernst Grabner aus Niederösterreich gewürdigt.

Auch ihre bereits Schau erfahrene Stallgenossin Trüffel schaffte es nicht ganz vorne auf die Podestplätze. Die Stärken dieser Wild­fang-Tochter liegen klar in Rahmen und Kapazität sowie dem drüsigen Euter.

Als dritte Kuh trat die Kuh Nr. 357 von Imposium aus dem Betrieb Mötzung mit fünf Abkalbungen an. Ihre Frische und Ausstrahlung brachten ihr eine 1c-Platzierung. Sie zählt dabei zu den besonderen Schaukühen, die als Bullenmutter einen Sohn im aktiven Einsatz der Euro-Genetik haben.

Ihr Sohn Wallings 646141 (von Washington, GZW131, MW130) ist seit wenigen Wochen verfügbar. Im Anschluss wurden zwei Nachzuchten präsentiert. Der Bulle Vulkan (Rumgo mal Manitoba) begeisterte mit großrahmigen Töchter, die durch lange Baucheuter und klare Fundamente auffielen. Vulkan ist gut verfügbar und im Angebot der Zucht-. und Besamungsunion Hessen.

Die Gruppe der Mandrin-Töchter (Mandarin/Mandela mal Vanstein) fiel durch etwas mehr Streuung im Exterieur auf.

Gedämpfte Stimmung der Milchproduzenten

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Eliteauktion. Hier zeigte sich die aktuell eher gedämpfte Stimmung der Milchproduzenten, so dass nicht alle Preisvorstellungen der Anbieter realisiert werden konnten. Aus dem Bestand von Frank Hofmann in Gersfeld wurde eine elegante und korrekte Villeroy-Tochter (MV Wildwest) mit sehr hohen genomischen Zuchtwerten für 1 800 Euro zugeschlagen. Sie setzt ihre Karriere im Chiemgau fort. Insgesamt war die Teilnahme der Züchter aus Hessen ein großer Erfolg. So wurde eine be­acht­liche internationale Aufmerksamkeit für die hessische Fleck­viehzucht festgestellt und außerdem wurden neue Kontakte zwischen den Züchtern geknüpft. Nicht zuletzt wird auch die große Gastfreundschaft der Landwirte in Oberösterreich den heimischen Züchtern in guter Erinnerung bleiben.

Hinweis: Unser Bericht zu den Ergebnissen der teilnehmenden Züchter aus Hessen folgt in der nächsten Ausgabe des LW Hessenbauer 40/2015.

Grob, zbh – LW 39/2015