Mit den Erzeugern an einem Tisch speisen

Am Donnersberg den Dialog mit Verbrauchern geführt

Die erste „Vom Feld zum Teller-Aktion“ im Garten der Klostermühle in Münchweiler war ein Erfolg. 22 Personen ließen sich die regionalen Speisen aus dem Garten von Fräulein Lenz, von den Feldern des Eisenberger Betriebes Erdbeerland Funck und die Weine des Weinguts Schwedhelm aus dem Zellertal schmecken. Das Besondere daran: Die Erzeuger saßen mit am Tisch und konnten direkt zu ihrer Wirtschaftsweise von den Gästen befragt werden.

Im Garten mit Erzeugern deren Produkte speisen, das stärkt das Vertrauen in die Produktion.

Foto: zep

Diese Art des Dialogs geht denn auch direkt durch den Magen und wurde angesichts des guten Essens von Küchenchef Michael Brehm, der seit fünf Jahren im Hotel Klostermühle arbeitet bestens umgesetzt. Gestartet wurde mit Spargel-Tempura und Spargelsalat von Bauer Funck, Mairübchen und Radieschen von Fräulein Lenz und Schinken von Metzger Jenzer aus Lohnsfeld. Erdbeerland Funck, das ist der Betrieb Peter Funck, Rebecca Funck und Alexander Seiler, die derzeit den Betrieb zu Dritt in einer GbR führen. Rund 250 ha Ackerbau und 100 ha Sonderkulturen, dazu zählen die aufgetischten Spargel und Erdbeeren, werden angebaut. Seit diesem Jahr gehören auch Himbeeren und Heidelbeeren zum Sortiment. „Wir bauen seit 35 Jahren Erdbeeren in der Region an und sind stetig gewachsen“, sagte Peter Funck zum Auftakt. „Aufgrund der unberechenbaren Wetterextreme haben wir mittlerweile 10 ha der Erdbeeren unter Foliendach“, ergänzte Alexander Seiler.

Hinter dem Namen Fräulein Lenz stecken Carla Jennewein und Anne Faber. Die zwei Biologinnen betreiben seit zwei Jahren direkt neben der Klostermühle in Münchweiler einen Biogarten, zuerst nur 2 000 m2, mittlerweile 0,7 Hektar groß bauen sie Gemüse biologisch für ihren Hofladen an, der von Mai bis November samstags geöffnet ist. Darüber hinaus versorgen sie inzwischen rund 50 Haushalte mit einer wöchentlichen Gemüsekiste, beliefern die Küche von Michael Brehm und die Marktschwärmerei in Kaiserslautern, erklärte Anne Faber.

Wissen, woher die Produkte kommen

Dazu gab es die Weine vom Weingut Schwedhelm aus dem Zellertal. Georg Schwedhelm und seine Freundin Saskia Jost hatten vier Weine mitgebracht: Einen Sauvignon blanc, Weißburgunder, Riesling und Spätburgunder. Das Weingut Schwedhelm wird von den Brüdern Stephan und Georg betrieben. Sie haben es vor zehn Jahren von den Eltern übernommen und alles auf eine Karte gesetzt: Fokus typvolle, trockene Burgunder und Rieslinge, die inzwischen 70 Prozent ihrer Anbaufläche ausmachen, nachdem zuvor 17 verschiedene Rebsorten von den Eltern angebaut wurden, um für jeden Kunden den passenden Wein zu haben. „Wir wollen es nicht allen recht machen, sondern Spaß an unserer Arbeit haben“, sagte Georg Schwedhelm. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Sie legen Wert darauf, dass das Klima und die Böden im Wein zu schmecken sind, machen im Keller nur das Nötigste und verkaufen mehr und mehr ihrer Weine in die Gastronomie über die Flasche. Denn die trockenen typvollen Weine passen hervorragend zu Speisen, wie sich an diesem Abend zeigte.

Die zahlreichen Verbraucher, die an diesem Abend am Tisch saßen, zeigten sich als sehr bewusste Konsumenten, die großen Wert auf Regionalität legen. Es ergaben sich interessante Gespräche.

zep – LW 25/2018