Viele fachliche Einblicke in Mutterkuh- und Rinderhaltung

Fleischrinderfachtagung auf dem Hofgut Neumühle

Die Fachtagung des Rindermastkontrollringes und des Beratungsringes Rindfleischerzeugung Kaiserslautern e.V. wurde als Kooperation unter der Regie des Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl durchgeführt. Die Tagung stand ganz im Zeichen der Mutterkuhhaltung und der Rindermast. Schon bei der Ausschreibung der Fleischrinderfachtagung gab es einen „Run“ auf die Teilnehmerplätze und es musste eine Warteliste geführt werden.

In Rheinland-Pfalz sind kleinere Mutterkuhherden die Regel. Dies kann beispielsweise die gruppenindividuelle Fütterung erschweren.

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Die Landeslehr- und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle hat sich an diesem Tag wieder einmal als sehr guter und verlässlicher Gastgeber gezeigt.

Den ersten Vortrag des Tages präsentierte Florian Neuberger, Landwirt aus Bürgstadt in Unterfranken. Florian Neuberger bewirtschaftet einen Mutterkuhbetrieb mit 250 Fleckvieh-Mutterkühen in der Verdrängungskreuzung mit der Rasse Limousin und Ausmast der Nachzucht. Die Betriebsfläche mit 360 ha besteht, bis auf 30 ha überwiegend Maisanbau, aus Grünland und wird biologisch bewirtschaftet. Die Mastendprodukte werden in der eigenen Erftal-Rind GbR geschlachtet und an Metzgereien und Endverbraucher vermarktet, wobei direkt am Hof auch zwei professionelle Verkaufsautomaten zum Einsatz kommen. Der Betrieb Neuberger ist extrem gut organisiert und die Arbeitsabläufe sind sehr professionell aufgebaut. Die Fütterung ist für Neuberger die wichtigste Grundlage einer gesunden Herde, weshalb bei den Mutterkühen auch vier verschiedene Rationen je nach Laktationsstand zum Einsatz kommen. Weitere wichtige Details für die Gesunderhaltung seiner Mutterkuhherde ist die Mutterschutzimpfung, die Eisen- und Selenversorgung der Kälber, die zweimalige Grippeschutzimpfung der Kälber sowie die jährliche Klauenpflege.

Gerhardt Henn, lwk rlp  – LW 10/2024