Der Freischneidereinsatz in der Jungbestandspflege
Ziel der Jungbestandspflege ist es, einen qualitativ guten, stabilen und wertvollen Bestand in der gewünschten Mischung in die spätere Durchforstungsphase hineinwachsen zu lassen.
Der Einsatzbereich des Freischneiders
Der Freischneider mit dem Meißelzahn-Kreissägenblatt eignet sich besonders gut zur Anlage von Pflegepfaden und bei der schematischen Reihenentnahme.
Vorsicht beim Freischneidereinsatz
Die Arbeiten mit dem Freischneider bereiten auf den ersten Blick keine größeren Schwierigkeiten. Doch bei unsachgemäßem Umgang können Gefahren für den Benutzer auftreten.
- Augen- und Gesichtsverletzungen durch wegfliegende Fremdkörper
Verletzungen im Beinbereich, - Rücken- und Schulterbeschwerden durch unergonomische Arbeitsweise,
- Beeinträchtigung des Hörvermögens durch hohe Lärmemission bis 100 dB(A),
- Ausrutsch- und Sturzunfälle im Gelände
- Gesundheitliche Beeinträchtigung durch Motorabgase.
Sicherheitsprüfung am Gerät
Vor jedem Freischneidereinsatz ist deshalb zu prüfen,
- ob die Schneidwerkzeuge fest sitzen und unbeschädigt sind. Die Klangprobe ist durchzuführen. Durch Anschlagen mit einem metallischen Gegenstand klingen die Schneidwerkzeuge lang anhaltend, wenn sie keine Risse oder Brüche aufweisen. Beschädigte Teile sofort austauschen, nie schweißen oder richten wegen Unwucht und/oder Bruchgefahr.
- ob die Werkzeuge scharf sind
- ob der Gashebel nach dem Loslassen von alleine zurückspringt
- ob das Schneidewerkzeug im Leerlauf stillsteht
- ob der richtige Werkzeugschutz für das Schneidewerkzeug angebracht ist.
Sicherheitshinweise für die Arbeit
Beim Arbeiten mit dem Freischneider ist darauf zu achten,
- dass das Gerät sicher festgehalten wird,
- dass die Schneidewerkzeuge frei laufen,
- dass sich niemand im Gefahrenbereich des Freischneiders aufhält Faustregel: 15-m-Umkreis
Eine Gefährdung entsteht sowohl für Bediener, als auch für Unbeteiligte, die sich in Arbeitsnähe aufhalten, durch das Wegschleudern von Fremdkörpern (Steine, Holz- und Metallteile), wobei diese eine Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h erreichen können,
- dass spezielle Sonderkraftstoffe den Motor schonen
- dass bei Verwendung spezieller Sonderkraftstoffe die Abgase frei von krebserregendem Benzol sind. In der Jungbestandspflege ist dies umso wichtiger, weil hier im dichten Bestand keine gute Durchlüftung gegeben ist. Zu beachten ist auch, dass Personen unter 18 Jahren (Minderjährige) nicht mit einem Freischneider arbeiten dürfen, ausgenommen sind Jugendliche (über 16 Jahren), die unter Aufsicht ausgebildet werden.
Bayerische Waldbauernschule für Privatwaldbesitzer