Die Fruchtfolgestellung mit ins Kalkül ziehen
Optimale Düngung von Wintergerste
Wintergerste ist nach Winterweizen die zweitwichtigste Getreidekultur. In Hessen werden neben 165 000 ha Winterweizen rund 92 000 ha Wintergerste angebaut. In vielen Betrieben ist sie ein fester Bestandteil der Fruchtfolge und hat in Veredlungsbetrieben einen wesentlichen Anteil in den betriebseigenen Futterrationen.
Laut Angaben des Statistischen Landesamtes wurden im Jahr 2019 in Hessen durchschnittlich knapp 78 dt/ha Winterweizen geerntet. Die Wintergerstenerträge fielen mit 70 dt/ha um etwa 9 Prozent niedriger aus. Dies dürfte im Wesentlichen auch daran liegen, dass die Wintergerste in der Fruchtfolge in der Regel nach Winterweizen, selten jedoch hinter einer Blattfrucht, wie etwa Winterraps liegt. Wird der Einfluss der benachteiligten Stellung in der Fruchtfolge verändert, so ist im langjährigen Mittel ein dem Winterweizen vergleichbares Ertragsniveau denkbar. Dies kann dann trotz eines reduzierten Dünge- und Pflanzenschutzeinsatzes erreicht werden.
Dierk Koch, LLH – LW 12/2021