Bei der Fütterung oft noch Verbesserungspotenzial

Hohe Futterkosten und zu geringe Erlöse für Schlachtschweine und Ferkel belasten derzeit die Schweinehalter. Von einer wirtschaftlichen Produktion des Betriebszweiges sind die meisten Schweinehalter derzeit noch weit entfernt. Um Futterkosten einzusparen, ist es in einer solchen Situation besonders wichtig, Nährstoffe möglichst effizient zu nutzen. In Ferkelaufzucht- und Mast-Rationen gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, die Nährstoffe im Rahmen einer Phasenfütterung noch besser an den Bedarf der Tiere anzupassen und dadurch Futterkosten zu senken. Ein Phasenfütterungs-Versuch, indem der Eiweißfutter-und Mineralfutteranteil reduziert wurde, hatte zum Ergebnis, dass die Futterkosten um 2,10 Euro pro Tier gesenkt wurden, und zwar bei gleichbleibender Tierleistung. Außerdem wurden durch die verän­derte Fütterung die N- und P-Austräge in die Umwelt reduziert (siehe Seite 8 im LW-Schwer­punkt Schweinefütterung).

Ein relativ neues Thema ist die Ebermast, die als Alternative zur betäubungslosen Ferkelkastration diskutiert wird. Das Unternehmen Tönnies beispielsweise schlachtet derzeit schon etwa 15 000 Eber pro Woche. Für Betriebe, die hier einsteigen möchten, gibt es in Bezug auf die Fütterung einiges zu beachten: Eber haben hohe Ansprüche an die Eiweiß- und Aminosäurenversorgung und stellen Landwirte auch in Bezug auf die Haltung und Vermarktung vor Herausforderungen (mehr dazu ab Seite 10).

Auswirkungen auf die Futteraufnahme bei Sauen haben sicherlich die derzeit warmen Temperaturen: Die Fresslust sinkt, was vor allem bei den säugenden Sauen mit ihren hohen Leistungen prob­lematisch sein kann. EinigeTipps, wie man Sauen Kühlung verschaffen und die Fütterung anpassen kann, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe.  

Marion Adams