Ich gehe mit meiner Laterne …

Sankt Martin und die Martinsgans

Am 11. November ist Martinstag. Dann ziehen wieder viele Kinder mit ihren leuchtenden Laternen durch die Straßen.

Foto: Rike/pixelio.de

Am 11. November ist Martinstag, dann ziehen wieder viele Kinder mit leuchtenden Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder.
An diesem besonderen Tag wird an Martin von Tours gedacht, der im 4. Jahrhundert nach Christus lebte. Er soll einst einem armen, frierenden Bettler die Hälfte seines warmen Mantels gegeben haben. Martin war damals noch Soldat gewesen. Später ließ sich Martin taufen, führte ein frommes, christliches Leben und wurde dann sogar noch Bischof von Tours.
Für die katholische Kirche gilt er als Heiliger, also als ein besonders vorbildlicher Mensch.


In manchen Familien ist es Brauch, am Martinstag einen Gänsebraten zu essen. Aber woher kommt dieser Brauch? Gerne wird er mit einer alten Legende begründet, in der es heißt, dass der heilige Martin sich einmal in einem Gänsestall versteckt haben soll, weil man ihn zum Bischof machen wollte, er sich aber dieses hohe Amt nicht zutraute. Die Gänse verrieten ihn jedoch mit ihrem lauten Geschnatter. Und so wurde Martin entdeckt und doch noch zum Bischof geweiht.

Früher fastete man vor Weihnachten

Eine weitere Theorie, woher das Martinsgans-Essen kommt, bezieht sich da­rauf, dass es früher nicht nur eine Fastenzeit vor Ostern gab, sondern auch eine vor Weihnachten. Diese begann mit dem Martinstag. Deshalb wollte man vorher noch einmal ausgiebig essen. Da Gänse zu der Zeit ausreichend gemästet waren und es zu schwierig gewesen wäre, sie noch durch die ganze Winterzeit hindurch zu füttern, bot sich ein Gänsebraten an. Zudem war im Mittelalter um den Martinstag herum vermutlich auch die Zeit, in der die Bauern eine Abgabe an die Grundeigentümer leisten mussten, deren Land sie für den Feldbau nutzten. Die Bauern bezahlten damals nicht mit Geld, sondern mit Lebensmitteln, zum Beispiel mit einer Gans.