Die Getreidequalität hat sich deutlich verbessert
Gravierende Veränderungen der Pilzbelastung in den letzten Jahrzehnten
Getreide und Getreideprodukte haben in der Nutztierhaltung seit jeher die Bedeutung von unentbehrlichen Futtermitteln gehabt. Insbesondere für die heutige intensive Landwirtschaft sind qualitativ hochwertige Futtermittel unabdingbar. Ein entscheidendes und in seiner Tragweite nicht zu unterschätzendes Qualitätskriterium von Einzel- und Mischfuttermitteln ist die mikrobiologische Belastung mit Pilzen und Bakterien.
Bakterien, Hefen, Schimmel- und Schwärzepilze können als Verderbauslöser, Infektionserreger oder aber als Toxinproduzenten zu erheblichen Ertragseinbußen führen. Schon früh wurde auf die immense Bedeutung der Qualität von Getreide hingewiesen, was auch zu einer erheblichen Optimierung im Anbau, bei der Ernte und der Lagerung geführt hat. Dies kann durch Untersuchungsdaten von Getreide, die an der LUFA Speyer ein halbes Jahrhundert zurückreichen, belegt werden.2011 war ein gutes Jahr für Pilzkrankheiten
Gerade das Erntejahr 2011 war durch die extremen Wetterbedingungen mit einem sehr trockenen Frühjahr sowie dem Wechsel von warmen und nass-kalten Witterungsabschnitten im Sommer für den Anbau von Getreide schwierig und führte zu messbaren Qualitäts- und Ertragseinbußen. Im Hinblick auf die mikrobiologische Qualität existierte beim Getreide ein entsprechend hoher Befallsdruck durch feldbürtige Hefen, Schimmel- und Schwärzepilze, was sich im Keimgehalt widerspiegeln sollte.
An der LUFA Speyer wurden repräsentative Getreideproben ausgewählt und auf die Belastungen mit entsprechenden Mikroorganismen untersucht. Insbesondere bei der Verarbeitung von belasteten Getreidepartien zu wirtschaftseigenen Mischfuttermitteln waren entsprechende Probleme im Tierbestand nicht auszuschließen: Schimmelpilz können unter bestimmten Bedingungen Giftstoffe (Mykotoxine) freisetzen oder neben Bakterien als Infektionserreger bei Tieren Krankheiten verursachen.