Sich im Holzrücken gemessen

Pfalzmeisterschaft im Holzrücken entschieden

Der neue Pfalzmeister im Holzrücken der Einspänner heißt Robin Mussel. Auf der Zweibrücker Rennwiese setzte sich der 18-jährige Wörrstadter am vergangenen Sonntag mit seiner gleichaltrigen Freiberger-Stute Xena im Stechen gegen Titelverteidiger Heinrich Fassbender und Bernd Brückner durch.

Der neue Pfalzmeister im Holzrücken, Robin Mussel, mit seiner Freiberger-Stute Xena nach dem Überqueren der Querholzstraße.

Foto: Dressler

Harvester und Forwarder haben die bäuerliche Forstwirtschaft gewaltig verändert. Dennoch gibt es weiterhin den Fuhrmann und das Rückepferd. Das Holzrücken fand sogar Eingang in den Breitensport. Für viele Pferdefreunde ist das Rücken inzwischen eine Art Ausgleichssport, der mit sinnvoller Beschäftigung verbunden ist. Wie ihre Arbeit in der Praxis aussieht, verfolgten rund 300 Zuschauer hautnah am Parcours. Gastgeber und Organisator war der Pferdefahrsportverein Westpfalz.

Seit 2010 im Fahrsportverein Kaiserslautern-Land

„Das habe ich nicht gedacht“, sagte der 9. Pfalzmeister bei der Bekanntgabe des Siegers. Mussel erhielt den Ehrenpreis der Stadt Zweibrücken. Beim dritten Anlauf nach Thaleischweiler-Fröschen 2013 und Erlenbach 2014 durfte er mit der Siegerschärpe die Ehrenrunde anführen. Das junge Talent ist seit 2010 beim Fahrsportverein Kaiserslautern-Land als Gespannfahrer aktiv. Im Stechen der drei besten Teilnehmer des ersten Durchgangs hatte sich der Oberstufenschüler auf dem verkürzten Parcours letztendlich mit 10:27 Minuten gegenüber Bernd Fassbender vom Reit- und Fahrverein Weisenheim am Sand durchgesetzt.

Bernd Brückner landete mit seinem spanischen Vollblut Jupp auf Platz 3. Hier im Bild wird ein Stamm in die Waage balanciert.

Foto: Dressler

Der amtierende Pfalz- und Landesmeister vom Münsterhof bei Dreisen benötigte mit der Freiberger-Stute Nicki 10:54 Minuten. Ganz knapp dahinter rangierte Bernd Brückner vom Felsbergerhof mit seinem 13 Jahre alten PRE-Pferd Jupp. Er vertrat den Reit- und Fahrverein Dörrmoschel.

Die Lokalamazone Esther Dinger aus Zweibrücken kam auf Platz 4. Die Fuhrfrau vom PFS Westpfalz trat mit dem 10-jährigen Pfalz-Ardenner Cemus an. Aus dem lothringischen Montbronn war Jörg Weintraut mit Rombo des Noyers angereist. Mit dem zehn Jahre alten Trait Ardennais belegte das Mitglied der Fjord-Sport Reit- und Fahrgemeinschaft Saarland in Gersheim den 5. Platz. Auf Rang 6 landete Stefan Schmeltekopf aus Rohrbach mit dem 6-jährigen Pfalz-Ardenner Odin. Er startete in Verbindung mit der Interessengemeinschaft Zugpferde Landesverband Rheinland-Pfalz. Der anspruchsvolle Parcours mit dreizehn Aufgaben, die realen Situationen beim Rücken im Wald nachempfunden waren, war von dem Fahrurgestein Augustinus Mayer, seinem Sohn Michael und dem Team von Arne Eis gebaut worden. Beim Poltern des sechs Meter langen und am Ende 25 Zentimeter dicken Fichtenstamms sowie bei der Waage kam es insbesondere auf das Geschick des Gespanns Pferd-Mensch an, beim Zweigvorhang auf den Gehorsam des Vierbeiners. Mayer moderierte auch den Wettkampf.

Dank seinen detaillierten Ausführungen zu den einzelnen Stationen konnte die Fangemeinde die Bewertungen der beiden Richter Alexander Schneider und Anja Zoske vom FSV Kaiserslautern-Land folgen und fachmännisch mit den Fuhrleuten mitfiebern.

Artur Dressler – LW 36/2015