Ohne Landfrauen ist kein Land zu machen

Deutscher Landfrauentag begeistert 3 000 Teilnehmer

„Veränderungen wagen. Vertrauen schaffen“, lautet das Motto des 70. Geburtstags des Deutschen Landfrauenverbandes. Dieser Anlass wurde Mitte vergangener Woche in Ludwigshafen von 3 000 Landfrauen und vielen Ehrengästen auf dem Deutschen Landfrauentag gefeiert.

3 000 Landfrauen und viele Ehrengäste kamen zum Deutschen Landfrauentag in die Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen, darunter Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz (3. v. l.).

Foto: Lehmkühler

„Es ist uns eine Ehre, Gastgeber des Deutschen Landfrauentages 2018 zu sein“, sagte Ilse Wambsganß, Landfrauenpräsidentin der Pfalz. Zuletzt habe er 1985 in Ludwigshafen stattgefunden. „Wir können alle stolz sein, ein Teil dieser großen Gemeinschaft von 500 000 Landfrauen bundesweit zu sein. Landfrauen haben sich schon immer der Zeit angepasst. Tradition und Moderne werden berücksichtigt und gelebt. Wir sind eine große Interessensvertretung der Frauen im ländlichen Raum. Das gibt Anreiz, dabei sein zu wollen. Der gut besuchte Landfrauentag, den der Deutsche Landfrauenverband ausrichtet, spiegelt unser Wir-Gefühl wider“, so Wambsganß.

Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes (dlv), beschrieb die Landfrauenarbeit so: „Wir schauen über den Tellerrand, wir bauen Brücken und integrieren, wir schaffen Arbeitsplätze und leisten Sozialarbeit, pflegen kulturelles Brauchtum, stehen für eine flächendeckende vielfältige Landwirtschaft, die jenseits aller Ideologien standortgerecht, aber auch auskömmlich wirtschaften muss, die den Bäuerinnen und Familien Bleibeperspektiven in den Dörfern bietet.“ Dankbar könne man darauf schauen, dass die deutschen Landwirtsfamilien mit einer großen Vielfalt, Sicherheit und Qualität Nahrungsmittel produzieren, die den Grundstein für eine sagenhafte Wohlfahrt der Gesellschaft legen. Scherb sagte: „Aus dem Vertrauen in die Kraft der Landfrauenbewegung schöpfen wir den Mut und den Elan, notwendige Veränderung und Fortschritte anzugehen, die wir als Herausforderung annehmen, weil wir darin die Chancen für die Zukunft sehen.“ Sie erinnerte an die Gründung der Landfrauenverbände vor 70 Jahren sowie an 100 Jahre Frauenwahlrecht, 70 Jahre Grundgesetz mit Gleichstellungsartikel und 25 Jahre aktiver Gleichstellungsauftrag. „Und da geht noch mehr. Wir sind starke Frauen mit einer Schwäche fürs Land. Wagt etwas! Denn das größte Risiko ist immer, Nichts zu tun!“, rief Scherb den Landfrauen zu.

SL – LW 28/2018