Der Mais hat 2012 weiter zugelegt

Die Auswinterungsschäden des letzten Jahres, die sich Ende Januar und Anfang Februar ereigneten, sind allen in der Landwirtschaft Tätigen noch immer sehr gegenwärtig. Auch in den Artikeln zu den Landessortenversuchen der amtlichen Beratung wird immer wieder auf diese Situation eingegangen, und die Frosthärte von Wintergetreide hat bei der Sortenwahl einen deutlich höheren Stellenwert bekommen.

Aber auch der Anbau von Sommerungen ist wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, denn es standen durch ausgefallene Kulturen große Flächen zur Aussaat von Braugerste, Erbsen, Ackerbohnen oder Mais zur Verfügung.

Auch der Anbau von Körnermais hat von diesem Umstand profitiert und flächenmäßig deutlich zugelegt. In Hessen ergab sich zusätzlich die Situation, dass aufgrund hoher Silomaiserträge etliche Bestände erst später und dann als Körnermais gedroschen wurden.

Hier zeigte sich die hohe Flexibilität, die Doppelnutzungs­sorten bieten, die je nach Lage als Silomais gehäckselt oder als Körnermais gedroschen werden können. Außerdem kann der Körnermais nicht nur an Rinder, sondern auch an Schweine und Hühner verfüttert werden.

Auch wenn dieses Jahr keine nennenswerten Auswinterungen eintreten sollten, hat sich doch gezeigt, wie wichtig es ist, leis­tungsstarke Sommerkulturen zur Verfügung zu haben, um die Verluste in Grenzen halten zu können. Auch dies sollte man bei der Anbauentscheidung berücksichtigen, denn ohne entsprechende Nachfrage werden die Züchter diese Kulturen nicht weiterentwickeln.

Wer sich schon im Herbst für den Anbau von Sommerungen entschieden hat, findet in dieser Ausgabe eine Übersicht zu den empfohlenen Sorten sowie die Ergebnisse der Landessortenversuche zu Körnermais.

Karsten Becker – LW 2/2013