Der Mais hat gezeigt, was in ihm steckt

Mais ist mittlerweile weltweit die bedeutendste Kulturpflanze und hat damit Reis und Weizen auf die Plätze verwiesen. Auch in Deutschland ist dieser Trend zu beobachten: Wie das Deutsche Maiskommitee (DMK) mitteilt, hat die Anbaufläche hierzulande im letzten Jahr um knapp 12 Prozent zugelegt – was hauptsächlich auf die steigende Anzahl von Biogasanlagen zurückzuführen ist.

Dennoch kann nicht von einer „Vermaisung“ gesprochen werden; in nur vier bundesdeutschen Landkreisen (von über 400) nimmt der Mais mehr als 40 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ein, so das DMK weiter. In 247 Kreisen liegt der Flächenanteil sogar unter zehn Prozent. Obwohl der Maisanbau eine der Säulen unserer Nahrungsmittelproduktion und Bioenergie-Erzeugung ist wird er oft mit Schlagworten wie Verarmung der Landschaft, Erosion oder Massentierhaltung in Verbindung gebracht, was – wenn man sich die Zahlen ansieht ‑ nicht gerechtfertigt ist. Im Gegenteil: In vielen Gebieten, die wie oben beschrieben über nur sehr geringe Maisanteile verfügen, trägt er sogar zur Diversifizierung der Agrarlandschaft bei.

Im abgelaufenen Jahr hat der Mais gezeigt, was in ihm steckt. Trotz der schwierigen Witterungsbedingungen hat er sehr gute Erträge gebracht und so die die Versorgung mit Grundfutter für viele Betriebe sichergestellt. Die Verbraucher müssen also auch nach dem extrem trockenen Frühjahr keine Engpässe bei Fleisch und Milch befürchten. Auch das sollte in der öffentlichen Diskussion einmal betont werden. Und: Wer günstige Nahrungsmittel und erschwinglichen Strom aus regenerativen Quellen will, kann nicht gleichzeitig den Anbau der dafür geeignetsten Pflanze ablehnen. Informationen über die geeignetsten Maissorten zur Futtererzeugung oder für die Biogasanlage in dieser Ausgabe.

Karsten Becker