Der Mais wird es nicht rausreißen

Der Sommer hat sich temperatur- und niederschlagsmäßig in den letzten Wochen glücklicherweise im Rahmen dessen eingependelt, was man in unseren Breiten gewohnt ist – allerdings nach einer Phase mit außerordentlicher Hitze von bis zu 40 Grad und wiederholt enormer Trockenheit. Das erhebliche Niederschlagsdefizit aus dem letzten Jahr ist folglich noch immer nicht ausgeglichen und hat seine Spuren in den Beständen hinterlassen – auch im Grünland.

Die Lücke, die im letzten Dürrejahr etlichen Betrieben bei der Futterversorgung entstanden ist, konnte bisher noch nicht voll geschlossen werden, und man wartet jetzt gespannt auf die Ergebnisse der kommenden Silomaisernte. Die Bestän-de präsentieren sich hier allerdings bedingt durch die Durststrecke im Frühsommer sehr heterogen.

Denn der kühle und nasse Mai führte zwar im Getreide zu gut entwickelten Beständen, auf den früh gesäten Maisschlägen musste man allerdings lange auf die ersten Pflänzchen warten. Wer mit der Aussaat noch gewartet hatte, konnte dann allerdings erst relativ spät wieder auf die Flächen, was auch zu einer nicht optimalen Jugendentwicklung der Maisbestände geführt hat.

Gut entwickelte Maispflanzen finden sich jetzt nur auf Böden mit einer hohen Wasserspeicherfähigkeit, die den Bestand über die Trockenphase gerettet haben. Im Durchschnitt ist also nicht mit einer hohen Silomaisernte zu rechnen (Näheres auf Seite 14).

Eine Möglichkeit, die Fut­terreserven noch aufzustocken, bietet der Anbau von Zwischenfrüchten. Neben den pflanzenbaulichen Vorteilen wie Vor­­fruchtwert, N-Bindung oder auch der Nutzung von Förderprogrammen bietet der Acker­futterbau mit Gräser-Leguminosen-Mischungen als Herbstaussaat nicht nur Tierhaltern eine (Futter-) Alternative – bei entsprechender Nachfrage kann die Futtererzeugung auch für reine Ackerbaubetriebe interessant werden.

Welche Möglichkeiten sich hier bieten und wie diese im Zusammenspiel mit Förderprogrammen umgesetzt werden können, lesen Sie ab Seite 16.

Karsten Becker – LW 34/2019