Bei Mischungen auf Bienenschutz-Einstufung achten
Sklerotiniabekämpfung im Winterraps
Der Winterraps geht in frühen Lagen in die Blüte. Im Stadium der Vollblüte EC 65 (über 50 Prozent der Blütenknospen am Haupttrieb geöffnet) steht die Entscheidung über eine Blütenbehandlung an.
Die trockene Witterung der vergangenen Wochen hat die Apothezienbildung weitgehend verhindert. Erst mit und vor allem nach der anstehenden Niederschlagsphase ist mit Sporenflug und mit Infektionen zu rechnen. Die Befallsintensität ist sehr stark witterungsabhängig. Vor allem feuchtwarme Witterung während der Blüte, wenn die ersten Blütenblätter abfallen, ist optimal.
Für Warndienstbezieher besteht mit Skleropro die Möglichkeit einer schlagspezifischen Berechnung unter www.isip.de. Für die Simulation benötigt man das Knospenstadium (BBCH 55 = Durchmesser der größten Einzelknospe 2 mm = frühe Lagen 17.4.; Normallagen 19.4. sehr späte Lagen 23.4). In Abhängigkeit von der Fruchtfolge, dem zu erwartenden Ertragsniveau, kalkuliertem Rapspreis, Fungizid- und Ausbringkosten erhält man bei Überschreitung eines Schwellenwertes (Blattnässe und Temperatur) gegebenenfalls eine Behandlungsempfehlung.
Dabei ist zu beachten, dass die Bestände durch das rasante Wachstum und starke Temperaturschwankungen bis hin zu Nachtfrösten Stängelverletzungen (Aufplatzungen, Wachstumsrisse) aufweisen. Erfahrungsgemäß ist dann von einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit auszugehen.
Neben der Krankheitsbekämpfung können durch die Blütenbehandlung auch physiologische Effekte (Greening, verzögerte Abreife etc.) auftreten. Für Behandlungen kommen zum Beispiel 1,0 l/ha Propulse (49 €/ha), 0,5 l/ha Cantus Gold (48 €/ha), 0,7 l/ha Proline (46 €/ha), 0,8 l/ha Harvesan (30 €/ha), 1,0 l/ha Custodia (38 €/ha) in Frage.
Die Anwendung von Insektiziden in der Blüte wird eher kritisch gesehen. Die Bekämpfungserfolge gegen Blütenschädlinge sind oft nur mäßig. Zudem gibt es bereits Berichte über erste Resistenzen bei Pyrethroiden gegen Schotenschädlinge. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Tabelle kann keine Gewähr übernommen werden. Gebrauchsanleitung beachten!
DLR Westpfalz – LW 18/2013