In den mittleren Lagen steht die Ernte bevor
Silomais-Reifeentwicklung 2013, Teil III
Nach dem Wetterumschwung zum Ende der vergangenen Woche sieht die Prognose für den Erntezeitpunkt der Silomaisbestände nicht mehr ganz so düster aus wie noch in der letzten Ausgabe befürchtet. Die im Laufe der vergangenen Woche stark gestiegenen Temperaturen sorgten dafür, dass sich die Wärmesumme auch in den Höhenregionen wieder dem Niveau der Vorjahre annähert. Mit diesem dritten Teil der Serie enden die wöchentlichen Informationen zur Reifeentwicklung bei Silomais für dieses Jahr.

Foto: landpixel
In günstigen Lagen ist die Ernte fast abgeschlossen
Mit dem Abtrocknen der Böden hat im Großteil der günstigen Lagen Anfang der Woche die Ernte begonnen. Zwischenzeitlich dürften die meisten Silos in diesen Regionen auch schon geschlossen sein. Jetzt gilt es, das Augenmerk auf die mittleren Lagen zu legen. In früh ausgesäten und normal entwickelten Beständen ist mit dem Erntebeginn in der kommenden Woche zu rechnen. Die 1450 °C Marke dürfte am Wochenende überschritten werden.
Auch das Prognosemodell „MaisProg“ weist für diese Regionen, bei früher Aussaat, Werte um 33 bis 34 Prozent TS in der Gesamtpflanze aus. Zwar haben sich die Zuwächse im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt, sie liegen aber mit durchschnittlich 1,5 Prozent immer noch auf niedrigem Niveau. Die Tabelle macht aber auch deutlich, dass bei verspäteten Aussaaten erhebliche Rückstände im TS-Gehalt der Pflanzen aufzuholen sind.
Nach ersten Frösten muss geerntet werden
Für die Höhenlagen wäre es eminent wichtig, dass sich die Schönwetterperiode der vergangenen Woche auch in die nächste Woche fortsetzt. Allzu gut sind noch die Wetterkapriolen des vergangenen Jahres in Erinnerung. Erste Frostnächte Ende September/Anfang Oktober brachten die Bestände 2012 zum Absterben. Sollte es auch dieses Jahr dazu kommen, sollten Lehren aus den Fehlern des letzten Jahres gezogen werden.
Frostgeschädigte Bestände sind umgehend zu ernten. Es findet keine weitere Stärkeeinlagerung mehr statt. Die Qualität der Silagen erhöht sich nicht mehr; im Gegenteil, das absterbende Pflanzenmaterial wird von Schadpilzen befallen, die sich im Silostock wiederfinden. Dass in solchen Fällen, wenn die Bestände unreif geerntet werden müssen, ein erhöhtes Augenmerk auf den Sickersaftaustritt zulegen ist, versteht sich von selbst.
An dieser Stelle sie noch einmal darauf hingewiesen, dass die Prognosen nur für „normal“ entwickelte Bestände gelten. Der Beobachtung der Maisschläge zur richtigen Einschätzung des Reifezustandes durch den Landwirt ist weiterhin oberste Priorität beizumessen. Hiermit endet die Serie zur Reifeentwicklung. Rechtzeitig, vor der Saatgutbestellung für die Aussaat 2014, werden die Ergebnisse der Landessortenversuche sowie die Sortenempfehlung in der Fachpresse veröffentlicht beziehungsweise in Vortragsveranstaltungen vorgestellt. Dies bietet jedem Landwirt die Möglichkeit, sich von neutraler Seite aus über den Züchtungsfortschritt zu informieren.
Otto Lang, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück – LW 39/2013