In modernen Arbeitsplatz und in Tierwohl investiert

Petershof stellt am 4. Juni neuen Milchviehstall vor

Pfingstsonntag stellt die Familie Gölz in Wald-Michelbach-Hartenrod im Odenwald ab 10 Uhr ihren neuen Außenklimastall für 300 Milchkühe mit einem zweimal 24er Swing-Over-Melkstand vor.

Pfingstsonntag lädt Familie Gölz vom Petershof in Hartenrod zum Tag des offenen Hofes ein. Auf dem Bild (v.l.): Die Altenteiler Franz-Peter und Hildegard, die junge Generation mit Patricia, Peter und ihrer vier Wochen jungen Felia (im Kinderwagen). Weiterhin Valentina, Betriebsleiter Ulrike und Peter sowie Marcel Gölz.

Foto: Moe

Landwirtschaftsmeister Peter Gölz erläuterte im Vorfeld dem LW Hessenbauer zentrale Aspekte der Investition. Er wünscht sich ein großes Interesse vieler Berufskollegen, die mit ihren Fa­milien zum Tag des offenen Hofes mit Hoffest am 4. Juni auf dem Petershof eingeladen sind. Vier Generationen leben auf dem Petershof, Familie Gölz hat ihren Betrieb in schöner Lage am Rand von Hartenrod. Zwei Ziele stehen für Betriebsleiter Peter Gölz (50) im Vordergrund, sich zu diesem Investitionsschritt entschieden zu haben: „Wir wollen einen modernen, leistungsfähigen Arbeitsplatz in der Milch­erzeugung und hohes Maß an Tierwohl für die Kühe haben.“ Vor zwei Jahren starteten die Bauarbeiten, seit Mai 2016 ist der neue Stall mit inzwischen 270 melkenden Kühen in Betrieb. Der Stall mit Faltschie­­ber­entmistung ist hell und geräumig, jede Kuh hat 10 qm zur Verfügung, einschließlich eines Freilaufbereichs. Das Verhältnis von Liegebox und Fressplatz ist eins zu eins. Der Bau hat die sogenannte Premiumförderung des Landes Hessen nach den Richtlinien des AFP erhalten.

Interessant ist auch die vertika­le Anlage von Warteraum und Melkstand, was dem Landwirtschaftsmeister beim Neubau ein wichtiger Aspekt war. So kommen die wartenden Tiere zügig in den Melkstand, berichtet Peter Gölz. Was ist besser, als zuvor selbst mit einem Melksystem zu arbeiten und Erfahrung zu sammeln. So hat Peter Gölz (25) junior bei seiner Ausbildung auf einem Betrieb im Oldenburger Land das Swing-Over-Melken kennen und schätzen gelernt, beschrieb der junge Landwirtschaftsmeister. Mit 1,5 Stunden Melkzeit morgens sowie abends bei zwei Arbeits­kräf­ten im Melkstand war das zügige Erledigen der Melkroutine ausschlaggebendes Argument, sich für dieses Melksystem von Dairymaster zu entscheiden.

Die mittlere Herdenleistung liegt bei 9 100 kg je Kuh, die Nutzungsdauer bei circa 3,3 Laktationen. Die Fütterung erfolgt mehrmals täglich über einen Selbstfahrer-Futtermischwagen als Voll-TMR mit vier Leistungsstufen. Weibliches Jungvieh wird teils im eigenen Betrieb und teils bei einem Berufskollegen im Nachbarort herangezogen. Stierkälber verlassen den Betrieb nach 14 Ta­gen. Ein neuer Stroh-Abkalbe- und Transitstall für rund 25 Tiere ist auch zu sehen sowie eine Milch­tankstelle, die vor allem Verbraucher auf den Betrieb holen soll. Denn Peter Gölz weiß „Viele Menschen sehen größere Milchviehbetriebe kritisch, wir wollen durch die Milchtankstelle vor allem Kontakt mit der Bevölkerung in der Region halten.“

Der Bau einer 70-kW-Biogasanlage ist geplant. Der Betrieb hat einen Auszubildenden, eine festangestellte Arbeitskraft und wird ansonsten von den familieneigenen Arbeitskräften bewirtschaftet. Insgesamt sind 4,5 Arbeitskräfte auf dem Petershof tätig. Auf rund 350 m Höhe gelegen sind circa zwei Drittel der 180 ha Betriebsfläche Grünland. Im Ackerbau wird überwiegend Silomais angebaut, zum Teil nach Grünroggen sowie nach Klee-Gras. In der Außenwirtschaft erledigt der Betrieb nur noch die Arbeitsabläufe zur Gülleausbringung, Düngung und Pflanzenschutz selbst. Feldarbeiten und die Futterernte wurden komplett an das Dienstleistungsunternehmen Impe-Agrarservice in Lit­zel­­bach vergeben. Die am Bau beteiligten Firmen infor­mieren am Tag des offenen Hofes. Der sehenswerte Betrieb der Familie Gölz in Hartenrod (In der Hohl 3) liegt zwischen Wald-Michelbach und Affolterbach. Die Hoftagsbesucher erwartet auch ein schickes Rahmenprogramm und natürlich ist auch an die jüngsten Gäste bestens gedacht. Jetzt muss nur noch das Wetter mitmachen und Pfingstsonntag ist gesichert.

Moe – LW 21/2017