Der Raps hat viele Konkurrenten

Hinweise zur Unkrautregulierung in Winterraps

In Hessen liegt der Rapsanteil am Kulturartenspektrum mit etwa 11 Prozent leicht höher als der von Silomais, aber damit auf einem moderaten Niveau, so-dass hier noch „Luft nach oben“ ist. Es lohnt sich zu prüfen, ob diese Kultur doch in die eigene Fruchtfolge eingebaut werden kann. Sofern die Entschei- dung „pro Rapsanbau“ ausgeht, gilt es, jetzt vor der Aussaat die Startmöglichkeiten so gut wie möglich zu gestalten – Raps ist in der Jugendphase noch sehr konkurrenzschwach.

Herbizidmaßnahmen zum Raps im Herbst müssen sorgfältig geplant werden.

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Der Rapsanteil am Gesamtspektrum der ackerbaulichen Kulturen war im Jahr 2019 nach dem extremen Trockenjahr deutschlandweit auf einem Tiefpunkt. In den letzten Jahren wurde aber jedes Jahr wieder mehr Raps angebaut, da die Vorteile überzeugen: Als frühräumende Blattfrucht erlaubt Raps in der Fruchtfolge den Anbau von Wintergetreide, dem er einen hohen Nährstoffpool sowie eine gute Bodenstruktur hinterlässt und damit beste Vorfruchtwirkungen bietet.

Durch die Möglichkeit, Ungräser mit Propyzamid (Kerb Flo und Co.) im Herbst zu bekämpfen, kann in der Fruchtfolge einer Resistenzbildung entgegengewirkt werden. Darüber hinaus ist die Rapsblüte als Haupttracht auf dem Lande essenziell für die Bienen und die Honiggewinnung.

Dr. Dominik Dicke, Rp Gießen, Pflanzenschutzdienst Hessen – LW 31/2024