Die Rapsbestände sicher durch den Winter bringen

Wachstumsregler- beziehungsweise Fungizideinsatz im Herbst

Winterraps ist in vielen Betrieben die Kultur mit dem höchsten Behandlungsindex. Dabei werden viele Maßnahmen vorbeugend eingesetzt, was beim Raps oftmals auch nicht anders möglich ist. Wobei es beim Einsatz von Wachstumsreglern beziehungsweise Fungiziden im Herbst beim Winterraps ankommt, erläutert Nikolaus Schackmann vom DLR Eifel in Bitburg.

Deutliches „Hochstängeln“ des Vegetationskegels im Februar 2021. Solche Bestände neigen sehr stark zum Lager und bilden weniger Seitentriebe.

Foto: Schackmann

Der Einsatz von Wachstumsreglern beziehungsweise Fungiziden im Herbst zählt in vielen Betrieben mittlerweile zu den Standardmaßnahmen im Rapsanbau. Die Beweggründe hierfür sind so vielfältig wie die Möglichkeiten. Daher sollte man sich im Vorfeld einer Maßnahme immer darüber im Klaren sein, welchen Effekt man damit anstrebt. Ziel aller Maßnahmen im Herbst ist ein ausreichend entwickelter, aber nicht überwachsener Rapsbestand.

Aber schon hier gehen die Meinungen auseinander. Nach Meinung des Verfassers, sollte ein Rapsbestand bis zum Vegetationsende zwölf gesunde Laubblätter entwickelt und als Rosette möglichst nah am Boden liegen. Wichtiger noch als die oberirdische Entwicklung ist die Wurzelausbildung. Pro Laubblatt sollte die Rapspflanze 1 Millimeter Wurzelhalsdurchmesser aufweisen. Das heißt bei zwölf Laubblättern müsste der Raps einen Wurzelhalsdurchmesser von 12 mm erreicht haben.

Die DüngeVO beschränkt die Möglichkeiten der Wachstumsförderung durch die maximale Höhe und den Zeitpunkt der Düngung stark ein. Mit Wachstumsreglern kann das Wachstum nur gebremst werden. Daher sollte der Saatzeitpunkt nicht zu spät gewählt werden.

 – LW 37/2021