Mit Rindern richtig umgehen

SVLFG-Infoveranstaltung für Jungzüchter in Haubern

Um ein sicheres Arbeiten mit Rindern und eine qualifizierte Tierbetreu­ung zu gewährleisten, ist es wichtig das Verhalten der Tiere zu verstehen. Deshalb haben die Jungzüchterclubs Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf, zusammen mit der Korbacher Beratungsstelle des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen, Anfang Dezember eine Schulung zu diesem Thema organisiert.

„Rinder besser verstehen“, unter diesem Motto fand am 5. Dezember ein Seminar der Jungzüchterclubs Waldeck-Frankenberg und Mar­burg-Biedenkopf in Haubern statt. Nach dem theoretischen Teil folgte der prakti­sche Teil auf dem Betrieb Michel. Volker Dippel (l.) von der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft, SVLFG, gab Tipps zum Umgang mit Rindern und zur Stressminderung für Mensch und Tier.

Foto: Daniel Seibel

Als Referent war Volker Dippel von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forst und Gartenbau in Kassel nach Haubern gekommen und stellte das Schulungsmodul „Sicherheit im Umgang mit Großvieh“ vor. Zunächst wurden die Sinne und die Art der Wahrnehmung von Rindern erläutert. Anhand von Fotos verdeutlichte der Fachmann, wie Rinder sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen und sich so ein Bild von ihrer Umgebung machen.

Danach wurde mit den Jungzüchtern das Thema „Sozial­verhalten und die Herdenstrukturen“ erarbeitet, Aspekte, die der Tierhalter im Umgang mit Rindern kennen sollte. Ein wichtiger Bereich ist das Ausdrucksverhalten der Rinder, denn wenn der Tierbetreuer in der Lage ist dies zu deuten, dann kann er unterschiedliche Situati­o­nen besser einschätzen und reagieren.

Letzter Punkt des theoretischen Teils war die Vermeidung von Stress mit der Low-Stress-Stockmanship-Methode, bei der man sich gezielt das angeborene Tierverhalten zu Nutze macht. Dazu zählt zum Beispiel, dass Rinder immer sehen möchten, wer mit ihnen arbeitet und dass sie nur in die Richtung gehen wollen, in die sie auch schauen.

Neben weiteren praktischen Tipps gab Dippel auf dem Betrieb von Familie Michel in Haubern auch einen Einblick in diese für Mensch und Tier stressfreie Arbeitsmethode.

Ein weiteres Schulungsmodul zum sicheren Umgang mit Tieren und eine Vertiefung im Bereich Low-Stress-Stockmanship ist für die nächste Weidesaison geplant.

Ute Ermentraudt, LLH  – LW 51/2014