Das Rote Höhenvieh erhalten und züchterisch fortentwickleln
Stammtisch des RHV bei Betrieben im Westerwald
Rund 25 Halter, Züchter und Freunde des Roten Höhenviehs (RHV) trafen sich kürzlich im Westerwald zum Züchterstammtisch ihres Vereins. Eingeladen hatte der Verein zur Erhaltung und Förderung des RHV. Seit 30 Jahren setzt sich der Verein dafür ein, die Reste der ehemaligen Vogelsberger, Waldecker oder Odenwälder Rotviehschläge im Rahmen einer organisierten Tierzucht züchterisch zu bearbeiten und die Rasse vor dem Aussterben zu bewahren.

Foto: Tim Mattern
Durch Beweidung Verbuschung verhindern
Im Anschluss fuhren die Vereinsmitglieder ins Grenzbachtal, wo sie Rinder der Bremond und Pleyer GbR im Naturschutz besichtigen konnten. Durch die Beweidung des vor gut zehn Jahren entbuschten engen Bachtals zwischen den Gemeinden Flammersfeld und Puderbach halten die Rinder den Talraum offen. Züchterische Ziele sind daher unter anderem auch die Eignung zur Landschaftspflege, verbunden mit der Produktion von Rindfleisch. Vorgesehen in diesem Betrieb ist das Vermarkten von Schlachtochsen über den Biokreis.
An einer Wandererschutzhütte wurde gegessen, bevor es weiter zum dritten Betrieb ging, zur Haltergemeinschaft Wiedbachtal. Dieser Zusammenschluss von fünf Personen betreibt eine gemeinschaftliche Haltung von acht Mutterkühen mit einem Zuchtbullen und deren Nachzuchten. Weiträumig verteilte kleinere Wiesen sowie naturschutzrechlichte Ausgleichsflächen im Wiedbachtal werden beweidet. Unterwegs wurden zahlreiche Fachgespräche geführt. Zum Beispiel wurde über Themen wie Saugschwächen der Kälber durch Selenmangel, Futterqualitäten, Zuchtlinien diskutiert. Zum Abschluss fand man sich wieder bei Norbert Jansen ein. Bei weiteren Gesprächen und Bratwurst vom Roten Höhenvieh klang der informative Tag aus.
Dr. Mattern – LW 35/2017