Die Saatgutversorgung im Getreide ist gewährleistet
Saaten-Union mit bestem Umsatzergebnis
Ende August hat die Saaten-Union aus Isernhagen zu einer Online-Pressekonferenz eingeladen: Es gab gute Nachrichten. Der neue Geschäftsführer Vertrieb Stephan Weniger hat sich vorgestellt und Marcus Iken, der seit über drei Jahrzehnten die Geschäftsführung der mittelständischen Pflanzenzuchtunternehmen leitet, konnte über das beste Umsatzergebnis der Firmengeschichte für das abgelaufene Jahr 2022 berichten.

Foto: Saaten-Union
Während die Umsatzentwicklung bei den Lizenzkulturen stabil blieben, verzeichnete die Saaten-Union beim Hybridgetreide ein Umsatzplus von über 13 Prozent, das unter anderem von der positiven Entwicklung des Hybridroggens mit der Einführung der neuen SU-Hyseed Hybridgeneration auch im internationalen Geschäft getragen wurde. Auch der Mais konnte sich positiv entwickeln und erzielte ein Umsatzplus von 19 Prozent. Besonders erfreulich sei die Entwicklung beim Raps, der vom Rapool-Ring vermarktet werde, während die Zwischenfrüchte und Futterpflanzen wohl als Reaktion auf die drastisch veränderten Rahmenbedingungen leicht zurückgingen, bemerkte Iken.
Die schwierige Getreideernte 2023 ist abgeschlossen. Sowohl bei der Erntesituation als auch bei den erzielten Qualitäten zeigten sich deutliche regionale Unterschiede. Während Westfalen und Niedersachsen am stärksten von den ungünstigen Bedingungen betroffen waren, seien die Qualitäten des erzeugten Saatguts in allen anderen Regionen besser als befürchtet. „Auch wenn einzelne Sorten eventuell nicht im gewohnten Umfang für die kommende Aussaat zur Verfügung stehen könnten, ist in keiner Fruchtart ein Engpass bei der Saatgut-Versorgung zu erwarten“, fasste Gero Heumann, Spartenleiter für Lizenzkulturen bei der Saaten-Union, die aktuelle Situation zusammen.
Heumann rät den Landwirten angesichts des kleinen Zeitfensters zwischen Ernte, Aufbereitung und Aussaat zu einer frühzeitigen Bestellung. Auch die Risikoabsicherung sei wichtig. Die Saaten-Union empfiehlt daher, die Fruchtfolge möglichst vielseitig zu planen und Sorten anzubauen mit unterschiedlichen Eigenschaften im Hinblick auf Ertrag, Ertragsstabilität, Qualität und Blattgesundheit.
Während die Wintergerste im aktuellen Jahr als Gewinner von den Feldern ging, konnte Winterweizen in den meisten Regionen dennoch überzeugen. Nicht jeder Sortenwunsch werde erfüllt werden können; allerdings sei Hybridweizen aus Frankreich mit guten Qualitäten und in ausreichenden Mengen verfügbar. Gefragte Sorteneigenschaften seien neben dem Ertrag die Ertragsstabilität – und damit die Sorten SU Willem, Newton und Hyvega, während SU Jonte dank der Fallzahlstabilität mit ihrer sicheren Vermarktungsqualität punkte, sagte Heumann. Er pries vor allem den Hybridroggen für schwächere Standorte, der in den vergangenen Jahren bei widrigen Bedingungen zu guten Erträgen und guter Qualität führte. Vor allem die Sorten SU Karlsson und SU Perspectiv seien in den LSV vorne dabei.
LW – LW 37/2023