„Wenn Salz, dann Jodsalz“

Ein Teelöffel liefert Hälfte des täglichen Bedarfs

Mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist jodmangelgefährdet. Mit einer neuen Informationsoffensive klären das Bundesernährungsministerium (BMEL) und das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) Verbraucher sowie die Lebensmittelwirtschaft über die Bedeutung von Jod für die Gesundheit auf. Das BZfE erläutert dazu: 200 Mikrogramm Jod sollten es täglich sein – aufgenommen durch Lebensmittel wie Fisch oder Milch, aber auch durch Jodsalz.

Zum Salzen in der Küche sollte Jodsalz genommen werden.

Foto: imago/Canvan Images

Laut dem BZfE empfehlen die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Arbeitskreis Jodmangel Erwachsenen, ihren Bedarf an Jod von etwa 200 Mikrogramm pro Tag je zur Hälfte über natürliche Quellen wie Fisch, Eier, Milch oder Fleisch sowie über jodiertes Speisesalz zu decken. Diese Empfehlungen richten sich an die gesunde Allgemeinbevölkerung. Fünf Gramm jodiertes Speisesalz enthalten rund 100 Mikrogramm Jod. Das entspricht etwa einem gestrichenen Teelöffel Salz. Ein besonderer Hinweis gilt vegetarisch und vegan lebenden Personen. Sie sind meist schlechter mit Jod versorgt, da pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse und Obst kein Jod anreichern. Parallel empfiehlt die DGE die Verwendung von jodiertem Speisesalz in der Gastro­nomie, der Gemeinschaftsverpflegung und der Lebensmittelherstellung.

Jodmangel war behoben – jetzt ist er wieder da

Anfang der 2000er-Jahre galt der Jodmangel in Deutschland als weitgehend behoben. Doch inzwischen nehmen die Menschen hierzulande durchschnittlich nur etwa zwei Drittel der empfohlenen Jodmenge auf. Laut Jod-Monitoring des Robert Koch-Instituts weisen etwa 30 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen eine Jodaufnahme unterhalb des geschätzten mittleren Bedarfs auf. Bei den über 60-Jährigen liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Jodmangel sogar bei rund 50 Prozent.

ble – LW 39/2023