Die Sonne scheint für jeden

Die Sonne ist die älteste Energiequelle überhaupt. Schon die ersten Bakterien und Pflanzen wären ohne die Strahlung unseres Zentralgestirns – abgesehen von einigen Extrem-Standorten wie unterseeischen Vulkanschloten – verloren gewesen. Was liegt also näher als diese umweltfreunliche, kostenlose und unbegrenzt zur Verfügung stehende Energie zu nutzen?

Das Problem ist nur, dass die Umsetzung der Sonnenenergie in Strom technisch relativ aufwändig ist; weil aber der Photovoltaik – auf Grund der zunehmenden Verknappung beziehungsweise Verteuerung der herkömmlichen fossilien Energieträger – eine Schlüsselrolle im Energiemix der Zukunft darstellt, wird sie seit einigen Jahren verstärkt gefördert.

In der Folge setzte in Deutschland ein regelrechter Boom ein, denn mit dem Kraftwerk auf dem Haus- oder Scheunendach ließ sich nicht nur die Umwelt entlas­ten, sondern auch Geld verdienen. Dies veranlas­ste die Bundesregierung schon mehrfach und nun aktuell wieder zum 1. Juli die Fördersätze zu senken.

Was spricht aber eigentlich dagegen, dass viele von einer de­zentralen Stromerzeugung profitieren statt nur relativ wenigen in Form der großen Enegieerzeuger?

Natürlich kann eine Überförderung nicht im Sinne des Erfinders sein, und die Kürzungen haben auch zu sinkenden Anlagenpreisen geführt. Die Politik muss aber aufpassen, dass sie nicht wie beim Biodiesel eine ganze Branche durch vorzeitiges Kappen der Anschub-Subventionen ins Abseits stellen. Denn umweltfreundliche Energien haben einen zusätzlichen volkswirtschaftlichen Nutzen, der eine gewisse Umlegung auf den Steuerzahler rechtfertigt.

Warum man sich mit der Entscheidung für eine Photovolta-ik­anlage sputen sollte, lesen Sie in unserem Schwerpunkt ab Seite 10.

Karsten Becker