Welche Sorte säen?
Sortenempfehlungen Winterraps für die Aussaat 2011
Die Turbulenzen der letzten Monate an den Termin- und Kassamärkten haben nicht zuletzt wegen der schlechten Rapsbestände und der Trockenheit das Augenmerk auf den Winterraps fokussiert. Mit dazu beigetragen haben sicherlich auch die hervorragende Ernte 2009, die im letzten Jahr nicht mehr wiederholt werden konnte. So fiel der Durchschnittsertrag in den hessischen Landessortenversuchen von 52,4 dt/ha im Jahr 2009 auf 43 dt/ha im Jahr 2010. Der Ertragsrückgang von immerhin 9,4 dt/ha unterstreicht eindrucksvoll die These, dass Jahreseinflüsse den Ertrag stärker bestimmen als die produktionstechnischen Maßnahmen. Welche Rapssorten empfohlen werden können, beschreiben Dierk Koch und Dr. Marco Schneider vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen anhand der Ergebnisse der Landessortenversuche 2010.
Die Erntefläche blieb im Jahre 2010 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (Grafik 1). Eine Aussage, die für den Ertrag leider nicht getätigt werden kann. Sowohl der Ertrag der Landessortenversuche an den Standorten Friedberg, Fritzlar, Bad Hersfeld und Korbach, als auch die ermittelten Erträge der Besonderen Ernteermittlung (BEE) fielen im Vergleich zum Vorjahr ab. Eine weitere Aussage kann aus dieser Darstellung heraus gezogen werden: Die Erträge aus der Praxis (BEE) erreichen nicht das Ertragsniveau der amtlichen Sortenversuche. – eine Aussage die sicherlich von vielen Landwirten so bestätigt werden kann. Zu den meist angebauten Rapssorten gehören mit Abstand die Sorte NK Fair und die Sorte Visby. Allein diese beiden Sorten erreichen über 40 Prozent der hessischen Rapsanbaufläche, vorausgesetzt die BEE-Daten können als repräsentativ angesehen werden (Grafik 2). Ãœberraschenderweise erzielen die „alten Linien“ Vision (2007) und Ladoga (2005) ein sehr gutes, überdurchschnittliches Ergebnis.