Viele Sorten landen in anderen Reifegruppen

EU-Mais-Sorten für Deutschland

Der Züchtungsfortschritt ist für eine nachhaltige Landwirtschaft unerlässlich. Dieser ist bei Mais weiterhin gegeben und mit 1,8 Prozent pro Jahr sehr hoch. Als Zulassungs-Voraussetzung müssen neue Züchtungen leistungsfähiger, gesünder und damit qualitativ hochwertiger sein, als die bereits zugelassenen Sorten. Das Ziel kann daher nur sein, diesen Züchtungsfortschritt schnellstmöglich der landwirtschaftlichen Praxis zur Verfügung zu stellen.

Die EU-Sortenprüfung untersucht Sorten aus dem europäischen Ausland auf ihre Eignung für hiesige Anbaubedingungen.

Foto: agrar-press

Dieses Ziel ist nur durch ein durchgängiges und abgestimmtes Sortenprüfwesen zwischen den beteiligten Einrichtungen – den Länderdienststellen für die Landessortenversuche (LSV), dem Bundessortenamt (nationale Wertprüfung, WP) und dem Deutsches Maiskomitee (DMK, EU-Sortenprüfung Mais, EUP) – zu erreichen. Die Abstimmungen erfolgen seit vielen Jahren in der Arbeitsgruppe Sortenwesen im DMK.

So funktioniert die EU-Sortenprüfung

In der EU-Sortenprüfung für Mais (EUP) werden Sorten, die in einem anderen EU-Land zugelassen worden sind, auf ihre regionale Anbauwürdigkeit bezüglich der Silo- beziehungsweise Körnermaisnutzung in Deutschland geprüft. Neu zugelassene Sorten können sich somit einem direkten Leistungsvergleich unterziehen. Die Teilnahme an der EUP ist jedem Züchter oder Züchtervertreter freigestellt. Ziel dieses Prüfsystems ist es, auch für diese Maissorten bundesweit objektive Versuchsergebnisse unter den klimatischen Bedingungen in den jeweiligen Anbaugebieten zu erarbeiten, die der Beratung und der Praxis eine Orientierung über das Leistungsvermögen geben.

 
Dr. Jürgen Rath, Deutsches Maiskomitee, Horst Frei, Otto Lang, DLR Rheinhessen- Nahe-Hunsrück – LW 10/2020