Ein Standard für Motorsägenkurse

Neues KWF-Gütesiegel soll für höhere Qualität bei Motorsägenkursen sorgen

Der Reiz, sich sein Brennholz selbst zu machen, steigt und steigt. Für viele ist es eine Frage des Geldes, für andere ist es Hobby und Ausgleich für ihren eigentlichen Beruf. Oft wird dabei unterschätzt, dass die Arbeit im Wald – vor allem mit einer Motorsäge – gefährlich und unfallträchtig ist. Seit einigen Jahren ist daher in fast allen Waldbesitzarten der Nachweis zur Teilnahme an einem Motorsägenkurs notwendig.

Motorsägenkurs ist nicht gleich Motorsägenkurs, das zeigten die Unfallstatistiken der vergangenen Jahre. Zwar ist der Kurs überall vorgeschrieben, doch nun ist durch das KWF-Gütesiegel auch deren Qualität gesichert.

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Dabei soll der richtige Umgang mit der Motorsäge gelernt werden. Bedauerlicherweise sind die Unfallzahlen dadurch nicht gesunken – im Gegenteil, sie sind drastisch gestiegen. Welchen Wert haben also die angebotenen Motorsägenkurse? Einen bundesweit einheitlichen Standard gab es bislang nicht. Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) will hier nun Abhilfe schaffen.

Es gibt sehr viele Kurse von verschiedensten Anbietern auf dem Markt. So differenziert die Namen der Kurse, so unterschiedlich sind auch deren Inhalte. Es gibt keine einheitlichen Regelungen, wie lange ein solcher Kurs dauern soll und wie viele Teilnehmer auf einen Lehrenden kommen. All diese Faktoren lassen darauf schließen, dass es sehr unterschiedliche Qualitäten in diesen Kursen gibt. Der KWF-Arbeitsausschuss „Forstliche Bildungsstätten“ hat daher einheitliche Standards für Motorsägenkurse entwickelt. Kursanbieter, die sich dazu verpflichten, diese Standards einzuhalten, werden mit dem KWF-Gütesiegel für Motorsägenkursanbieter ausgezeichnet.

Die Auszeichnung erleichtert vor allem den Kursinteressenten die Entscheidung bei der Auswahl eines Kursanbieters. Die Interessenten können sicher sein, dass sie bei einem mit dem KWF-Gütesiegel ausgezeichneten Anbieter eine fachlich und pädagogisch fundierte Weiterbildung erhalten und der Motorsägenkurs mit der entsprechenden Bescheinigung anerkannt wird. Das KWF-Gütesiegel stellt damit sicher, dass die Qualität von Motorsägenkursen gefördert und verbessert wird.

Im Anerkennungsverfahren wird beurteilt, ob Institution als Anbieter von Motorsägen-Kursen geeignet ist und ob die fachliche und pädagogische Eignung zum Durchführen der Kurse vorhanden ist. Die Prüfer des KWF sichten die Lehrgangsunterlagen und Dokumente auf Inhalt und Vollständigkeit. Vor Ort macht sich der KWF-Prüfer einen Eindruck vom Lehrgang. Mit der geforderten Lernzielkontrolle des Teilnehmers hat der Kursanbieter die Möglichkeit, auf Defizite beim Erlernten zu reagieren. Es besteht auch die Möglichkeit, diesen Kurs nicht zu bestehen.

Das KWF-Gütesiegel wird – zeitlich begrenzt – auf drei Jahre verliehen. Das Jahr der Verleihung ist leicht im Gütesiegel abzulesen. Nach Ablauf dieser drei Jahre ist eine erneute Anerkennung nötig, um das Gütesiegel weiterhin führen zu dürfen. Nach Abschluss des Anerkennungsverfahrens werden die Daten des Kursanbieters auf der KWF Homepage (www.kwf.motorsaegenkurs.de) veröffentlicht. Damit können zum Beispiel Waldbesitzer die Echtheit der Teilnahmebescheinigung leicht prüfen und es kann die Teilnahme an Kursen nachhaltig belegt und nachvollzogen werden. Ansprechpartner für das neue KWF-Gütesiegel für Motorsägenkursanbieter beim KWF ist Jochen Grünberger (E-Mail: gruenberger@kwf-online.de, Tel. 06078/785-46). www.kwf.motorsaegenkurs.de.

Mühlhausen – LW 2/2013