Den Tabakpflanzern fehlen Erntehelfer

Mitgliederversammlung in Ottersheim

Zur vergangenen Woche stattgefundenen Mitgliederversammlung des Landesverbandes (LV) der Rheinland-Pfälzischen Tabakpflanzer e.V. und der Erzeugerorganisation (EZO) „Südwest-Tabak“ w.V. fanden sich zahlreiche Tabakpflanzer im Bürgerhaus in Ottersheim ein. Neben einem Bericht über den Verlauf des zurückliegenden Tabakjahres wurden die Landwirte in einem Vortrag von Markus Glaser vom Maschinen- und Betriebshilfsring Südpfalz e.V. über Neuerungen und wichtige Aspekte im bürokratischen Umgang mit Arbeitskräften 2024 informiert.

Die Nachfrage nach Pfälzer Tabak ist hoch und die Qualitäten waren in diesem Jahr gut. Dennoch hat die Branche mit Widrigkeiten zu kämpfen.

Foto: Landpixel

Die Tabakpflanzer blicken zwar auf ein solides Wirtschaftsjahr mit guten Erntemengen und großer Nachfrage zurück, jedoch werde diese positive Entwicklung auch durch mehrere Faktoren getrübt, berichtet der erste Vorsitzende, Matthias Detzel. Hohe Erzeugerpreise ermöglichen nur geringe Investitionsmaßnahmen, was die Wertschöpfung im ländlichen Raum stagnieren lässt. Zudem lasse das politische Bekenntnis zu einer starken Landwirtschaft zu wünschen übrig. Stattdessen müssen die Landwirte ein hohes Maß an Bürokratie bewältigen und beobachten einen Strukturwandel hin zu einer steigenden Produktion im Ausland. „Jedoch ist jeder zehnte Arbeitsplatz in Deutschland entweder direkt oder indirekt mit der hiesigen Landwirtschaft verknüpft. Diese Entwicklung ist einfach nicht akzeptabel“, erklärt Detzel, und verweist ebenfalls auf den höheren Ressourcenverbrauch und die höheren Emissionen, die mit der ausländischen Produktion assoziiert sind. Wünschenswert wäre es, wenn die Landwirtschaft mehr Vertrauen in die Politik gewinnen könnte, und die Expertise der Praktiker künftig mehr Gehör fände. „Das Engagement der Landwirte ist nach wie vor vorhanden“, so Detzel.

lmc – LW 51-52/2023