Wie wird das Weinetikett für jeden verständlich?
In anderen Ländern, wie Frankreich, gilt dagegen das romaniÂsche System, das davon ausgeht, dass die Herkunft entscheidend für die Wertigkeit des Weines ist. Das Herkunftsprinzip stellt das Terroir (Boden, Winzer, Mikroklima, Weinkultur) in den Vordergrund, das den Charakter des Weines prägt. Die EU hat nun den Weg in Richtung Herkunftskonzept vorgegeben.
Welches Konzept ermögÂlicht die bessere PositioÂnierung der Weine und seiner Winzer am Markt? Will man die beiden Modelle zusammenführen, wird das bisherige Qualitätssystem um den Aspekt der Herkunft erweitert. Können die Verbraucher den Zusammenhang zwischen engeÂrer Herkunftsbezeichnung und höherer Qualität besser nachvollÂziehen? Von Vorteil wäre, dass eine Einzellage nicht austauschbar ist und dem VerÂÂbraucher eine OrientieÂrung bietet. Die QualiÂtät durch Herkunft ist nicht so einfach zu messen wie MostgeÂwichÂte. Andererseits orientieren sich die Preise am FassÂweinmarkt schon längst nicht mehr an Oechslegraden.
Es bleibt die Frage, wie EinzelÂlagen aufgewertet werden können. Die Winzer tun sich verständlicherweise schwer damit, sich selbst eine Mengenregulierung oder Rebsortenbegrenzung aufzuerlegen und wollen möglichst wenig reglementieren. Wie die liberale Grundeinstellung vieler Winzer zusammenpasst mit dem Ziel, das Weinbezeichnungsrecht für den Verbraucher verständlicher zu gestalten, bleibt eine spannende Frage.