Im Winterraps jetzt noch Gräser bekämpfen?
Idealerweise wurde die Gräserbekämpfung (Ackerfuchsschwanz, Trespen und Ausfallgetreide) bereits im Herbst erledigt. Konnte dies nicht erfolgen, besteht jetzt noch die Möglichkeit, mit Propyzamid-Produkten (Kerb Flo, Groove oder Cohort) bis zum Ende der Vegetationsruhe gegenzusteuern. Wichtigste Voraussetzung ist die Befahrbarkeit der Fläche. Die geschlossenen Bestände sind kein Hindernis, denn der Wirkstoff wird mit Niederschlägen von den Blättern abgewaschen und gelangt so auf den Boden. Ob ausgangs Winter noch genügend Regen fällt, lässt sich nicht voraussagen. Im Schnitt der
Jahre sind die im Spätherbst platzierten Anwendungen von Propyzamid wirksamer als die zum Ende der Vegetationsruhe.
Empfehlenswert ist die Maßnahme vor allem auf Standorten mit starkem, eventuell resistentem Ackerfuchsschwanz, Trespen, Weidelgras und Jährige Rispe. Im Rahmen der Fruchtfolge erweist sich der Wirkstoff als ein wichtiger Baustein im Herbizidresistenzmanagement.
Empfohlen werden 1,25 bis 1,5 l/ha, bei starken oder resistenten Ackerfuchsschwanz-Pflanzen sollte der volle Aufwand von 1,875 l/ha zum Einsatz kommen.
Eine weitere Alternativ ist Milestone (1,5 l/ha), das neben der vollen Wirkstoffmenge Propyzamid zusätzlich den Wirkstoff Aminopyralid enthält. Das Herbizid erfasst zusätzlich Klatschmohn, Kornblume, Kamille und eingeschränkt auch das Ackerstiefmütterchen.
Ulrich Nöth, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück